Seit 1968 plante die SED den Aufbau eines neuen, sozialistischen Stadtzentrums in Rostock. Gigantische Hochbauten, monumentale Kunstwerke und breite Schnellstraßen sollen das Bild der alten Hansestadt künftig prägen. Dabei war den Planern die Christuskirche am Schröderplatz im Wege. Als ihr heimlich vorbereiteter Abbruch bekannt wurde, kam es zu heftigen Kontroversen zwischen Partei- und Staatsorganen und der großen Kirchengemeinde. Viele Rostocker Bürger protestierten gegen den Abriß des intakten Kirchengebäudes, aber auch gegen das "maßlose Bauprogramm", das ihre Heimatstadt völlig entstellt hätte. Die Gesamtplanung scheiterte bereits im Jahre 1970, da weder ausreichend Baumaterial noch finanzielle Mittel vorhanden waren. Fast alle Bauvorhaben und geplante Abrisse wurden gestoppt - die Kirchensprengung wurde jedoch weiterhin betreiben. Am 12. August 1971 fiel die Kirche in Schutt und Asche. Der gewonnene Platz wurde gegrünt und später als Parkplatz genutzt. Neben zahlreichen, bisher unbekannten Bildern enthält das Buch auch viele Dokumente, die den Umgang des Staates mit seinem Kritikern anschaulich dokumentieren.