Moritz Goldstein (1880-1977) war einer der prominentesten Gerichtsreporter der Weimarer Republik. Er schrieb zwischen 1928 und 1933 unter dem Pseudonym "Inquit" in der Vossischen Zeitung in der Rubrik "Aus den Berliner Gerichten" nicht nur über die großen, aufsehenerregenden Kriminalfälle, sondern ihm lagen besonders die kleinen, alltäglichen Prozesse am Herzen. In seinen kurzen und einfühlsamen, manchmal sarkastischen, oft ironischen und humorvollen Texten ersteht die Berliner Alltagswelt in den Jahren vor 1933. Goldstein interessieren - durchaus Partei ergreifend - die Sorgen und Nöte der einfachen Berliner Bevölkerung. Kurt Pinthus erinnert sich, dass Moritz Goldsteins Reportagen zu den "weitaus am meisten gelesenen und beliebtesten der Zeitung gehörten", denn "hier wurde Berichterstattung zur Literatur erhoben".
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