"Den zweiten Flügel zu einem Triptychon" nennt Andreas Platthaus diesen dritten und letzten Band "Aus den Skizzenbüchern" von Wolf Erlbruch. "Die beiden ersten Teile gibt es schon, doch erst der dritte lässt das Ganze nun fliegen." Tatsächlich gibt diese letzte Sammlung spontaner Zeichnungen den Blick frei auf Vorbilder und Vorlieben des Illustrators, auf große Künstler, "die ihm im Kopf stecken", wenn er zeichnet. Wir finden Porträts von Pablo Picasso, von der Choreografin Pina Bausch, der Schriftstellerin Edith Sitwell, der Fotografin Candida Höfer, dem Illustratorenfreund Axel Scheffler. Die charmanteste Hommage aber gilt dem Bildhauer Alberto Giacometti: In winzigen Zeichnungen erweckt Erlbruch dessen dürren Hund, jene berühmte Bronzeplastik, zum Leben und lässt ihn durch Giacomettis Welt streifen, vom Strand in Nizza bis zur Galerie Maeght in Paris. Es sind diese reduzierten Skizzen, die ein Licht werfen auf die Gemeinsamkeiten in der Ästhetik der Künstler.