Freundliche Dörfer, alte Verbindungswege und wilde Wasserläufe prägen die Carnia im Nordwesten Friauls. 27 Wanderungen führen AUS DER ENGE entlegener Bergtäler ins sanfte Hügelland am Rande der Tiefebe- ne. Es sind Erkundungen auf den Spuren von Säumern, Krämern und Auswanderern, die sich stets nach außen orientierten. Ihnen verdankt die Region ein weltoffenes Gepräge, ohne dabei ihre Eigenheiten eingebüßt zu ha- ben. Das wahrscheinlich beste WANDER-REISE- LESEBUCH des UNIKUM lenkt den Blick auf eine un- verwechselbare Kultur- und Naturlandschaft am südli- chen Alpenrand. Die Autoren haben alle Wanderungen nach fünf Jah- ren "generalüberholt" und die Wegbeschreibungen gegenüber der ersten Auflage entsprechend überarbei- tet. Die Aktualisierungen tragen den Veränderungen der Landschaft Rechnung, sei es durch Sturmschäden, Hangrutschungen oder Überschwemmungen. Wo Wege gesperrt, Brücken zerstört oder Pfade verlegt wurden, konnten gute Lösungen gefunden wurden. In mehren Fällen sind sogar Verbesserungen der Routen gelungen. Außerdem wurden mittlerweile einige unübersichtliche Wegabschnitte provisorisch markiert. Insgesamt ist die Orientierung damit deutlich einfacher geworden. Die neuen Wegbeschreibungen stehen wie die GPS-Tracks auch als Downloads zur Verfügung. Der Entdeckung ei- ner aufregenden und viel zu wenig bekannten Landschaft im Nordwesten Friauls steht somit nichts mehr im Wege.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.12.2019Wir wissen, was wir meinen
Benvenuti a Sauris-Zahre und der Zusatz "der tuena griessn": "Wir grüßen dich" also. Ein seltsames Sprachgemisch ist es, das uns im friulanischen Dörfchens Sauris empfängt. Neben dem Italienischen ist ein altertümliches Deutsch gebräuchlich, ein Erbe der Siedlungsgeschichte der Gemeinde: In der Einsamkeit der Karnischen Alpen ließen sich im Mittelalter Bauern und Holzknechte aus Südtirol und Kärnten nieder, in der Hoffnung, die steilen Hänge urbar und damit ihr Glück zu machen. In ihrer neuen Heimat, die sie Zahre nannten, lebten sie fortan so isoliert, dass sich die Überreste ihrer damaligen Sprache und Traditionen bis heute erhalten haben. Von solch versteckten Ortschaften und den Routen der Säumer und Schmuggler erzählen die drei Autoren des Buchs "Aus der Enge". Es ist ein Kulturführer durch den Landstrich südlich des Karnischen Hauptkamms, in dem Menschen gelernt haben, den Launen der Natur und den Direktiven wechselnder Machthaber zu trotzen. Hier haben Partisanen gegen den Faschismus gekämpft, hier hat man nach dem verheerenden Erdbeben von 1976 Städte aus dem Schutt wieder aufgebaut. Eine eigenwillige Gegend, die von den drei historisch kundigen Autoren leichtfüßig durchmessen wird. Fast alle Touren enden zuletzt noch in der Küche bei "Knodel con speck" oder "Fricco", einem knusprigen Fladen aus Käse und Kartoffeln. Dazu ein kühles, nach uraltem Rezept gebrautes Bier aus Sauris-Zahre.
aber
"Aus der Enge - Wandern und Einkehren im Nordwesten Friauls" von Gerhard Pilgram, Wilhelm Berger und Werner Koroschitz. Drava Verlag, Klagenfurt 2019. 506 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 29,80 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Benvenuti a Sauris-Zahre und der Zusatz "der tuena griessn": "Wir grüßen dich" also. Ein seltsames Sprachgemisch ist es, das uns im friulanischen Dörfchens Sauris empfängt. Neben dem Italienischen ist ein altertümliches Deutsch gebräuchlich, ein Erbe der Siedlungsgeschichte der Gemeinde: In der Einsamkeit der Karnischen Alpen ließen sich im Mittelalter Bauern und Holzknechte aus Südtirol und Kärnten nieder, in der Hoffnung, die steilen Hänge urbar und damit ihr Glück zu machen. In ihrer neuen Heimat, die sie Zahre nannten, lebten sie fortan so isoliert, dass sich die Überreste ihrer damaligen Sprache und Traditionen bis heute erhalten haben. Von solch versteckten Ortschaften und den Routen der Säumer und Schmuggler erzählen die drei Autoren des Buchs "Aus der Enge". Es ist ein Kulturführer durch den Landstrich südlich des Karnischen Hauptkamms, in dem Menschen gelernt haben, den Launen der Natur und den Direktiven wechselnder Machthaber zu trotzen. Hier haben Partisanen gegen den Faschismus gekämpft, hier hat man nach dem verheerenden Erdbeben von 1976 Städte aus dem Schutt wieder aufgebaut. Eine eigenwillige Gegend, die von den drei historisch kundigen Autoren leichtfüßig durchmessen wird. Fast alle Touren enden zuletzt noch in der Küche bei "Knodel con speck" oder "Fricco", einem knusprigen Fladen aus Käse und Kartoffeln. Dazu ein kühles, nach uraltem Rezept gebrautes Bier aus Sauris-Zahre.
aber
"Aus der Enge - Wandern und Einkehren im Nordwesten Friauls" von Gerhard Pilgram, Wilhelm Berger und Werner Koroschitz. Drava Verlag, Klagenfurt 2019. 506 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 29,80 Euro.
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