In Geschichten, Berichten, Porträts, Anekdoten und Reflexionen schildert Rene Freund ein Salzkammergut jenseits der Klischees. Von den Leistungen der prähistorischen Bergarbeiter und dem technisch genialen Bau der ersten Pipeline der Welt über die oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen der Salinenarbeiter und ihrer Familien läßt sich nachvollziehen, warum das Salzkammergut seiner rebellischen Tradition treu geblieben ist. Hier gibt es mehr Protestanten als anderswo in sterreich. Und Gemeinden mit einer sozialdemokratischen Mehrheit bis zu mehr als 80 Prozent brachten dem Gebiet zwischen Ebensee, Ischl, Goisern und Hallstatt den Beinamen "Red Canyon" ein.Daneben steht das nostalgisch verklärte Bild des Salzkammerguts der "guten alten Zeit", als die feine Wiener Gesellschaft jeden Sommer - allen voran Kaiser Franz Joseph I. mit 83 Besuchen - hierher zur Erholung kam. Aber dem Kaiser waren nicht nur ungetrübte, erholsame Kuraufenthalte und unbeschwerte Sommerfrische in Bad Isc hlgegönnt. Auch Weltgeschichte wurde im Salzkammergut geschrieben, als der greise Monarch am 28. Juli 1914 hier das Manifest "An meine Völker" unterzeichnete, Serbien den Krieg erklärte und damit den Ersten Weltkrieg auslöste. Im Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart, von Skurrilitäten und Kleinodien entsteht aus den Skizzen Rene Freunds ein liebevolles Bild des "anderen" Salzkammerguts.