Dem Studenten Hans Hass gelang es vor über 50 Jahren, in abenteuerlichen Expeditionen in die noch völlig unberührten Tiefen des tropischen Korallenmeeres vorzudringen. Das Buch bringt eine Zusammenfassung der interessantesten und packendsten Abenteuer und Forschungen anhand der Originalberichte seiner zahlreichen, heute meist vergriffenen Bücher, die unbeschwert und amüsant von den Erfolgen und Problemen der Pionierzeit des wissenschaftlichen Tauchens erzählen.
"Aus der Pionierzeit des Tauchens" von Hans Hass. Jahr Verlag, Hamburg 1996. 400 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 44 Mark. ISBN 3-86132-188-2.
Der Mann ist Legende. Sein ganzes Leben lang war er das. Hans Hass, Deutschlands Unterwasser-Heros der vergangenen sechs Dekaden, machte seinen Namen zum Gütezeichen. Ein Pionier, vielleicht der Pionier des Tauchens. Jetzt hat er ein Buch vorgelegt, das sein Leben unter Wasser erzählt. Eine Biographie? Nur zum Teil. Hans Hass, inzwischen 78 Jahre alt, gibt wenig von sich preis. Er erzählt, was passiert ist in seinem abwechslungsreichen und niemals langweiligen Leben, doch wie es drinnen aussieht, geht offensichtlich keinen etwas an. Was uns erzählt wird, ist freilich nicht unbedingt neu. Vieles, sehr vieles von dem, was sich auf den vierhundert Seiten wiederfindet, ist schon in der einen oder anderen Form gedruckt worden, als Buch erschienen oder als Film und Video im Handel. Dennoch ist der jüngste Band keine Mogelpackung. Es ist ein Buch über die Zeit, in der Tauchen noch ein Abenteuer war. Und es ist ein Buch über Männer, die sich diesem Abenteuer stellten. Daß den Leser dabei bisweilen das Gefühl überkommt, der Autor gehe zu begeistert und kritiklos zu Werke (vor allem an jenen Stellen, an denen der spätere Harpunengegner Hans Hass von seinem Jagdfieber erzählt), liegt in der Natur der Sache: Die Texte, viele vor mehr als fünfzig Jahren verfaßt, sind praktisch unverändert geblieben. Das ist die Stärke und Schwäche dieses Buches zugleich. Der Band wendet sich sowohl an Taucher als auch an jene, die von der Welt unter Wasser nur träumen: an Taucher, weil es die, die sich heute wie selbstverständlich ihre komplette Ausrüstung mit Lungenautomat und Computer anlegen, an eine Zeit erinnert, in der zum Tauchen mehr gehörte als perfekte Technik; an die Träumer, weil niemand besser über die phantastische Unterwasserwelt berichten kann als jener Mann, der sie zuerst erforscht hat. (P.P.)
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