Das fast hundertjährige Bestehen der österreichischen AEG spiegelt in ganz besonderer Weise Kontinuitäten und Brüche in der österreichischen Industriegeschichte. Gegründet 1904 als Tochter der deutschen AEG, nach Kriegsende 1945 in einen verstaatlichten und einen USIA-Betrieb aufgeteilt, ging die AEG-Union 1959 in der ELIN auf. Noch im selben Jahr sorgte die von einer "Rebellengruppe" getragene Neugründung als AEG Austria für ihr Weiterbestehen. Im Lauf der Unternehmensgeschichte stand die österreichische AEG für zahlreiche bedeutende technische Leistungen, von der Inbetriebnahme der ersten…mehr
Das fast hundertjährige Bestehen der österreichischen AEG spiegelt in ganz besonderer Weise Kontinuitäten und Brüche in der österreichischen Industriegeschichte. Gegründet 1904 als Tochter der deutschen AEG, nach Kriegsende 1945 in einen verstaatlichten und einen USIA-Betrieb aufgeteilt, ging die AEG-Union 1959 in der ELIN auf. Noch im selben Jahr sorgte die von einer "Rebellengruppe" getragene Neugründung als AEG Austria für ihr Weiterbestehen. Im Lauf der Unternehmensgeschichte stand die österreichische AEG für zahlreiche bedeutende technische Leistungen, von der Inbetriebnahme der ersten elektrischen Vollbahn (Mittenwaldbahn) bis zur Entwicklung von Steuerungsanlagen für die Erdölindustrie und von Tunnelleitsystemen. Nicht unwesentlich von der "Expansion ohne Wenn und Aber"-Strategie des Mutterkonzerns beeinflusst, trug dessen Krise in den 1980er Jahren letztlich maßgeblich dazu bei, dass das Unternehmen vom Daimler-Benz-Konzern übernommen und letztlich "filetiert" und aufgelöst wurde. Das Kürzel AEG erhielt damit eine weitere Bedeutung: "Am Erfolg gescheitert".
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Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 62
Univ.-Doz. MMag. Dr. Andreas Weigl, geboren 1961 in Wien, habilitiert im Fach Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Vorsitzender des Österreichischen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung, Viktor-Adler-Preisträger für Geschichte der sozialen Bewegungen, Forschungen zur Bevölkerungs-, Stadt-, Industrie-, Banken- und Konsumgeschichte und zur Sozialgeschichte der Medizin. Zuletzt erschienen: Von der Existenzsicherung zur Wohlstandsgesellschaft. Überlebensbedingungen und Lebenschancen in Wien und Niederösterreich von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.Unter Mitarbeit von:Generaldirektor i.R. Ing. Mag. Klaus Fischbacher, geboren 1941 in Wien, Absolvent der Abteilung Starkstromtechnik des Technologischen Gewerbemuseums, 1972-1977 Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien. Ab 1962 Tätigkeit in der AEG Austria, ab 1985 im Vorstand für das technische Geschäft verantwortlich. 1987 S
precher und 1990-1996 Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor, bis zu seinem Ausscheiden auch Stellvertretender Vorsteher des Fachverbandes der Elektro- und Elektronik Industrie Österreich.Ing. Mag. Dr. Herbert Schmid, geboren 1944 in Wien, 1964 Absolvent der HTL Wien 1-Elektrotechnik, 1964-1968 bei ELIN und 1968-1988 bei AEG Austria im Schaltanlagenbau für Elektrizitätsunternehmen tätig. 2002-2015 Studium der Geschichte an der Universität Wien, Diplomarbeit über Elektrifizierung in Niederösterreich in der Zwischenkriegszeit sowie Dissertation über die Verstaatlichung der Elektrizitätswirtschaft in Niederösterreich.
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