Waldinsekten sind in Kamerun ein traditionelles Nahrungsmittel und spielen weiterhin eine wichtige Rolle bei der Ernährungssicherung und Armutsbekämpfung. Während Heuschrecken, Wanderheuschrecken, Raupen, Palmkäferlarven und Termiten oft als Nahrung gesammelt werden, werden viele andere Arten für den Verkauf an Sammler ausgebeutet. Obwohl die ländliche Bevölkerung immer stärker auf Waldinsekten als Lebensgrundlage angewiesen ist, werden Insekten von Forschern und Managern oft als vergessene Nichtholzprodukte (NTFPs) betrachtet. Die meisten Akteure im Forstsektor betrachten Insekten eher als Schädlinge denn als nützliche Ressource, die zur Verbesserung der ländlichen Lebensgrundlagen genutzt werden könnte. Die Nutzung von Insekten als Nahrungsquelle oder Einkommensquelle erfolgt nach wie vor informell und es gibt keine spezifischen Rechtsvorschriften, die die Nutzung, den Handel und den Schutz von Insekten regeln. Angesichts der zunehmenden Armut, Wilderei, Abholzung und des Klimawandels im Kongobecken muss die potenzielle Produktivität und Nachhaltigkeit von Waldinsekten als NTFPs neu überdacht werden. Dieses Buch befasst sich mit den verschiedenen Möglichkeiten, die Insekten für den ländlichen Lebensunterhalt in Kamerun bieten, und liefert grundlegende Informationen, die genutzt werden könnten, um diese Ressourcen in die lokale Wirtschaft und Waldbewirtschaftungsprogramme zu integrieren.