Masterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Archäologie, Note: 2,1, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Nicht restaurieren - wohl aber konservieren! lautet Georg Dehios berühmter Ausspruch zu den historisierenden Rekonstruktionsmaßnahmen der denkmalpflegerischen Arbeit im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Neben dem klaren Hinweis auf die Gegensätze in den der Denkmalpflege zu Grunde liegenden Theorien weist dieses Zitat auch auf zwei der vielen Aufgabenbereiche der Denkmalpflege, sowie auf zwei der mit denkmalpflegerischer Arbeit betreuten Professionen hin. Die Denkmalpflege umfasst neben dem Konservieren und Restaurieren eine große Fülle von Arbeitsgebieten, in denen sehr viel mehr Berufsgruppen als nur Konservatoren und Restauratoren tätig sind. Da sich die Denkmalpflege keiner einzelnen Wissenschaft wie Kunst-, Geschichts- oder Naturwissenschaften allein zuordnen läßt, wird sie von einer Vielfalt von Berufsgruppen, wie den Kunst- und Baugeschichtswissenschaftlern, den Archäologen und Historikern, den Architekten und Bauingenieuren sowie den Stadt- und Landschaftsplanern ausgefüllt. Die Ausbildungswege dieser Berufsgruppen qualifizieren in ihrer ursprünglichen Ausrichtung nicht zur Betreuung des kulturellen Erbes. Dennoch arbeiten in der Denkmalpflege viele engagierte Personen, die über keine spezielle Ausbildung für den Kulturgutschutz verfügen und sich ihre Kenntnisse häufig erst bei und neben der praktischen Tätigkeit in der Denkmalpflege erworben haben.
Zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der identitätsstiftende Wert des kulturellen Erbes der Länder und Staaten erkannt und seine Erhaltung erstmals durch europäische Gremien (z.B. Europarat) wie auch internationale Organisationen (z.B. UNESCO) aktiv gefördert. In diesem Zusammenhang wurde die Forderung nach geschultem Fachpersonal für den Kulturgutschutz formuliert. Als Reaktion wurden auf nationaler Ebene die bereits bestehenden Ausbildungswege überarbeitet oder neue eingerichtet. Aufgrund der nationalen Unterschiede in den Bildungssystemen setzen die Ausbildungsmodelle für den Kulturgutschutz jedoch unterschiedliche Schwerpunkte hinsichtlich der Ausbildungsinhalte und der Gewichtung von Theorie und Praxis. Entsprechend lässt sich der Qualifizierungsstand des mit dem Kulturgutschutz befaßten Personals nur schwer vergleichen. Zudem stellt die Weiterentwicklung und Verbesserung der Ausbildungsmodelle auf ein den internationalen Anforderungen entsprechendes Mindestniveau eine schwierige Aufgabe dar.
Vor diesem Hintergrund erscheint es um so notwendiger, die Ausbildungssysteme für den Kulturgutschutz und die Denkmalpflege in den einzelnen europäischen Ländern hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit den internationalen Forderungen zu untersuchen. Darüber hinaus sollten Vorstellungen entwickelt werden, wie die Grundlagen für eine bessere Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Kulturgutschützern und Denkmalpflegern in Europa beschaffen sein sollten.
Anhand einer umfassenden Recherche relevanter Fachpublikationen sollen in der vorliegenden Arbeit verschiedene Ausbildungswege für den Kulturgutschutz zweier europäischer Länder Deutschland und Schweden dargestellt und verglichen werden.
Die Unterschiede in den Ausbildungsmodellen der beiden Länder resultieren unter anderem aus den jeweiligen historischen Entwicklungen in der Denkmalpflege. Schweden kann auf eine lange und kontinuierliche Herausbildung einer institutionalisierten Denkmalpflege zurückblicken, mit der die frühe Etablierung spezialisierter Ausbildungswege in engem Zusammenhang steht. Deutschland besitzt ebenfalls eine lange Tradition der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes. Allerdings wurde die Formulierung von Gesetzen und die Schaffung von Institutionen zum Schutz der Kulturgüter hier vergleichsweise spät und weniger ko...
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Zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der identitätsstiftende Wert des kulturellen Erbes der Länder und Staaten erkannt und seine Erhaltung erstmals durch europäische Gremien (z.B. Europarat) wie auch internationale Organisationen (z.B. UNESCO) aktiv gefördert. In diesem Zusammenhang wurde die Forderung nach geschultem Fachpersonal für den Kulturgutschutz formuliert. Als Reaktion wurden auf nationaler Ebene die bereits bestehenden Ausbildungswege überarbeitet oder neue eingerichtet. Aufgrund der nationalen Unterschiede in den Bildungssystemen setzen die Ausbildungsmodelle für den Kulturgutschutz jedoch unterschiedliche Schwerpunkte hinsichtlich der Ausbildungsinhalte und der Gewichtung von Theorie und Praxis. Entsprechend lässt sich der Qualifizierungsstand des mit dem Kulturgutschutz befaßten Personals nur schwer vergleichen. Zudem stellt die Weiterentwicklung und Verbesserung der Ausbildungsmodelle auf ein den internationalen Anforderungen entsprechendes Mindestniveau eine schwierige Aufgabe dar.
Vor diesem Hintergrund erscheint es um so notwendiger, die Ausbildungssysteme für den Kulturgutschutz und die Denkmalpflege in den einzelnen europäischen Ländern hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit den internationalen Forderungen zu untersuchen. Darüber hinaus sollten Vorstellungen entwickelt werden, wie die Grundlagen für eine bessere Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Kulturgutschützern und Denkmalpflegern in Europa beschaffen sein sollten.
Anhand einer umfassenden Recherche relevanter Fachpublikationen sollen in der vorliegenden Arbeit verschiedene Ausbildungswege für den Kulturgutschutz zweier europäischer Länder Deutschland und Schweden dargestellt und verglichen werden.
Die Unterschiede in den Ausbildungsmodellen der beiden Länder resultieren unter anderem aus den jeweiligen historischen Entwicklungen in der Denkmalpflege. Schweden kann auf eine lange und kontinuierliche Herausbildung einer institutionalisierten Denkmalpflege zurückblicken, mit der die frühe Etablierung spezialisierter Ausbildungswege in engem Zusammenhang steht. Deutschland besitzt ebenfalls eine lange Tradition der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes. Allerdings wurde die Formulierung von Gesetzen und die Schaffung von Institutionen zum Schutz der Kulturgüter hier vergleichsweise spät und weniger ko...
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