Filippo, ein 22-jähriger Kleinganove, freundet sich im Gefängnis mit dem älteren Carlo an, einem politischen Gefangenen der extremen Linken. Zusammen brechen sie aus, doch Carlo ist nicht bereit, den Jungen an seiner Seite zu behalten, er schickt ihn weg. Kurz darauf wird Carlo bei einem Banküberfall erschossen. Filippo flüchtet nach Paris, wo er von den politischen Exilitalienern eher unfreundlich empfangen wird. Er fühlt sich zunehmend verloren. Während seiner Nachtwachen in einem Büroturm in La Défense beginnt Filippo zu schreiben: über die Begegnung mit Carlo im Knast, die gemeinsame Flucht und was danach geschah.Im Laufe dieser Arbeit des Schreibens, des Rekonstruierens, des Ausschmückens und Verschönerns wird Filippo zum Schriftsteller. Er erdichtet sich eine Persönlichkeit und erlebt eine Liebesgeschichte. Und findet sich plötzlich in einem hochkomplexen Spiel zwischen italienischen Polit-Exilanten, italienischer Polizei und italienischen Geheimdiensten!Ist es wahr oder unwahr, was er erzählt? Es ist die Sorte Geschichte, die einen umbringen kann ...'Ausbruch' ist mehr als ein politischer Kriminalroman, es ist eine Reflexion über den literarischen Schöpfungsakt in der Tradition des roman noir. Manotti bringt das Verhältnis zwischen Realität und Wahrheit auf den Prüfstand und zeichnet das Porträt eines leidenschaftlichen Mythomanen, charmant und voller Komplexe.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Auch wenn die Autorin in diesem Krimi die Brigate Rosse auferstehen lässt, ist sie mit ihrem Text doch auf der Höhe der Zeit, versichert Sylvia Staude. Die Verbindung von Literaturbetriebssatire und Terrorismus gelingt außerdem, meint die Rezensentin, die das Politische bei Dominique Manotti bereits gut kennt und schätzt, ebenso wie den lakonischen Stil der Autorin und ihren trockenen Witz. Dass Manotti bei den Ingredienzien Carlos, Rote Brigaden und Literatur ohne Klischees auskommt, bewundert Staude ehrlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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