Auschwitz - Ort und Symbol der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie. Der Name der südpolnischen Stadt steht in der ganzen Welt für den Holocaust und Völkermord. Er steht für den millionenfachen Mord an Juden, Polen, Sinti und Roma, sowjetischen Kriegsgefangenen und Menschen, die nach der NS-Rassenideologie nicht zur "Volksgemeinschaft" gehörten. Wenn wir den Begriff Auschwitz-Birkenau hören, löst dies zwangsläufig Bilder in unseren Köpfen aus: das Eingangsgebäude in Birkenau, die schneebedeckten Gleise und der Schriftzug "Arbeit macht frei". Es sind Zeichen, Symbole, die uns auf schreckliche Weise vertraut sind. Diese Bilder werden häufig in den Medien gezeigt, und sie sind in der Bevölkerung zumeist bekannt. Dies befördert beim Publikum das Gefühl, bereits "alles" über Auschwitz zu wissen. Dieser Bildband möchte dazu anregen, genauer hinzusehen, sich einen eigenen Zugang zu verschaffen, abseits vom moralischen Appell eines "Nie wieder" und von vermeintlich erwartetem sozialem Verhalten. Der Photograph Martin Blume spürt seit über 20 Jahren menschlichen Spuren an Stätten von Shoa, Porajmos und den weiteren organisierten Massenmorden der Nationalsozialisten nach. Mit Unschärfen, die im Moment der Aufnahme entstehen, schafft Blume neue visuelle Zugänge, die einer Erstarrung der Szenerien zum reinen Symbol entgegenwirken. Dem Betrachter ermöglicht er so eine einfühlende Projektion, ohne Abwendung und Verdrängung.
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"Kein Fotograf arbeitet gerne für Schubladen, doch bei einem Thema wie Auschwitz ist die Frage der Öffentlichkeit eine besondere Herausforderung. Wozu noch mehr Bilder? Für welches Publikum? Martin Blume hat diese Fragen eindrucksvoll beantwortet, einen langen Atem und eine besondere Hingabe bewiesen." Photonews. Zeitung für Fotografie Jg. 27, Nr. 3/2015 "Martin Blumes Fotografien von 'Auschwitz heute' rücken das allzu Bekannte, das immer wieder Gesehene durch die Verfremdung der bewegten Unschärfen in die Ferne, machen es ein Stück weit wieder fremd. Damit wir den alten Schrecken wieder neu zu sehen lernen." SWR2 Kultur Regional, 26. Januar 2015