Auschwitz bei Krakau war das größte deutsche Vernichtungslager, in dem mehr als eineinhalb Millionen Menschen ermordet wurden. Entsprechend ist der Name 'Auschwitz' zum Symbol für die Nazi-Verbrechen insgesamt und zum Synonym für den Völkermord an den europäischen Juden geworden. Doch jede Erinnerung verblaßt. Welche historischen Fakten und Hintergründe werden heute noch mit Auschwitz assoziiert? Oder ist der Name nurmehr ein freischwebendes Image für Menschenverachtung, Grausamkeit und Horror im allgemeinen? Ist er überhaupt noch präsent? Auf der Grundlage einer repräsentativen Befragung beschreiben die Autoren, was die Nachkriegsgenerationen, die 14- bis 50jährigen, heute noch wissen: Wie funktionierte der Tötungsapparat? Wer wurde verhaftet, verschleppt, ermordet und warum? Wer waren die Täter, und unter welchen Vorwand handelten sie? Damit wird, mehr als 50 Jahre nach Auschwitz, der oft beschworene 'Umgang' mit der nationalsozialistischen Vergangenheit systematisch unter die Lupe genommen. In aller Deutlichkeit legen die Autoren das Wissen und die Wissenslücken der ganz 'normalen' Deutschen offen und machen bewußt, wie es tatsächlich um die sogenannte Vergangenheitsaufarbeitung bestellt ist.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Kein gutes Haar läßt der Rezensent mit dem Kürzel "iha" an diesem Buch. Er wirft den Autoren vor, dass sie ihren Behauptungen -mangels statistischer Beweise - durch willkürliche Interpretationen auf die Sprünge helfen und sich dabei auch noch in zahllose Widersprüche verwickeln. Als Beispiel dafür nennt er die Behauptung der Autoren, die deutsche Bevölkerung hätte sich einerseits über die "Entfernung der `Volksschädlinge`" gefreut, andererseits davon aber gar nichts gewusst. Fragwürdig findet "iha" auch die Befragung von Jugendlichen über die Rolle ihrer Groß- und Urgroßeltern bei der Vernichtung von Menschen. Eine Antwort auf die Frage nach dem "Warum" könne man von diesen nun wirklich nicht erwarten, findet der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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