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"Auseinander" ist ein Buch mit 44 Gedichten über die Liebe, vor allem aber über das Ende von Liebe. Viele Beziehungen scheitern, oft bleiben Kinder nach der Trennung bei einem der beiden Elternteile zurück oder müssen sich in neuen Familienkonstellationen zurechtfinden. Das ist manchmal schwierig, traurig oder einfach nur nervenaufreibend, manchmal bringen die Veränderungen aber auch etwas Positives mit sich: zwei Großeltern mehr, einen neuen Bruder oder zwei Zuhause, in denen man sich vielleicht auch wohlfühlt.

Produktbeschreibung
"Auseinander" ist ein Buch mit 44 Gedichten über die Liebe, vor allem aber über das Ende von Liebe. Viele Beziehungen scheitern, oft bleiben Kinder nach der Trennung bei einem der beiden Elternteile zurück oder müssen sich in neuen Familienkonstellationen zurechtfinden. Das ist manchmal schwierig, traurig oder einfach nur nervenaufreibend, manchmal bringen die Veränderungen aber auch etwas Positives mit sich: zwei Großeltern mehr, einen neuen Bruder oder zwei Zuhause, in denen man sich vielleicht auch wohlfühlt.
Autorenporträt
Bette Westera und Sylvia Weve arbeiten seit vielen Jahren äußerst erfolgreich zusammen. Mit gemeinsamen Buchprojekten gewannen sie bereits den "Goldenen Griffel", den "Silbernen Pinsel" und den "Woutertje Pieterse Prijs".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensentin Kim Kindermann ist ganz hingerissen von diesen 44 Gedichten, die "ganz ohne Harmonieschleim" von der Trennung der Eltern und den Folgen für Kinder erzählen. In Bette Westeras einfühlsamen Texten, die den Kindern auf Augenhöhe begegnen, liest sie davon, wie Mama und Papa neue Partner kennenlernen, die Großeltern sich verdoppeln oder plötzlich zwei Kinderzimmer zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt sind es aber die "fantastisch wilden" Illustrationen von Sylvia Weye, die dieses so witzige wie freigeistige Kinderbuch zu einem Meisterwerk machen, jubelt die Kritikerin.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.11.2022

In zwei Hälften
zerrissen
Ein Gedichtband über
Glück und Traurigkeit der Liebe
Ein Buch über die Liebe, wie man sie sieht, sie erkennt, ist dieser Lyrikband von Bette Westera: „Sehe ich dich, schlägt mein Herz plötzlich schneller. / Sehe ich dich, trifft es mich wie ein Hieb / Sehe ich dich, hab ich zittrige Knie, / Sehe ich dich, wird mein Hirn wie ein Sieb. / … Ob ich mich traue? Es tue zum Schluss? / Ich geh auf dich zu / gebe dir einen Kuss!“.
In 44 Gedichten, genial aus dem Niederländischen übertragen vom Übersetzer Rolf Erdorf, wird die Liebe in allen Facetten gezeigt, als überraschendes Glück, aber auch als Traurigkeit zwischen Eltern, zwischen Kindern. Wie sie entsteht, aber auch, wie sie auseinandergeht. „Auseinander“ ist auch der Titel des Buches, der schon auf dem Cover in zwei Hälften zerrissen wird, während ein Kind seine sich küssenden Eltern beobachtet.
Ein paar Gedichte weiter erlebt ein Junge, wie Mama und Papa ihre Partner wechseln, später folgen Beispiele von Trennungen, aber immer wieder neue Versuche und die Hoffnung auf Glück. Und es ist ein Kind, das sich auf alles seinen Reim macht: „Mein Vater ist ein Lieber, / meine Mutter ist ein Schatz, / aber dass die zwei zusammen … ich sag’s / in einem Satz: / das kann ich nicht verstehen, / das tut mir wirklich leid. / Ich bin tatsächlich / ihre eine, einzige Gemeinsamkeit.“
Der Band ist in der traditionellen japanischen Buchkunst gebunden, jede Seite ist nur einseitig beschrieben und dann gefaltet. Das Wort „Gemeinsamkeit“ der letzten Zeile findet sich auf der „Rückseite“, es ist getrennt vom Rest des Satzes und doch gehört es weiter dazu. Immer wieder lösen sich Frust und Traurigkeit mit Hoffnung ab. Manchmal schwingt ein sarkastischer Unterton mit – die Scheidungsgeschichten der Eltern sind absurd – sie streiten sogar um die Goldfische im Glas. „ ... die Goldfische schämen sich tot“. Und die komplizierten Verwandtschaftsbeziehungen in der Familie, über Altersgrenzen hinweg, sind für ein Kind nicht einfach zu verstehen.
Die Heiterkeit und Leichtigkeit, die naive Komik, die manchmal zu spüren ist, wird von den Grafiken der Künstlerin Sylvia Weve aufgenommen. Sie spielen mit Collagen oder auch mit Zitaten von Miró und Picasso, und tanzen mit ungewöhnlichen Formen und Farben über die Seiten. Wenn zum Beispiel ein Junge plötzlich die Vorzüge zweier Väter sieht, die ihn abwechselnd verwöhnen (ein dritter wäre auch nicht schlecht!).
Fast am Schluss führt das komplizierte Leben zwischen zwei Elternteilen sogar zu einem Brief an das Kultusministerium: „liebes Kultusministerium, / könnten wir nicht so verfahren: / vier Wochen länger Sommerferien / für alle mit zwei Elternpaaren.“ Unterschrieben von 126 Kindern.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Bette Westera &
Sylvia Weve:
Auseinander.
Mit Illustrationen von Sylvia Weve. Aus dem Niederländischen von
Rolf Erdorf. Rieder Verlag, München 2022.
64 Seiten, 28 Euro.
Ab 8 Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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