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Laß, Sylvia, die reine Gluth, So mir entzündet Geist und Blut, Dich, Liebste, nicht zum Zorn bewegen. Wer kann vor deinen Augen stehn Und unentbrannt von dannen gehn, Wenn sich des Geistes Trieb will regen? Nicht falle doch der Meinung bei, Daß reine Liebe Sünde sei, Die Gott in unser Herz geschrieben, Die selbst sein Mund im Paradies In uns mit unserm Athem blies, Der uns geboten hat, zu lieben. Soll meine Liebe Sünde sein, So wisse, daß dein schöner Schein Zu dieser Sünde mich getrieben, Und glaube, daß die kluge Welt Für leibliche Geschwister hält Die Schönheit und den Trieb, zu lieben.…mehr

Produktbeschreibung
Laß, Sylvia, die reine Gluth, So mir entzündet Geist und Blut, Dich, Liebste, nicht zum Zorn bewegen. Wer kann vor deinen Augen stehn Und unentbrannt von dannen gehn, Wenn sich des Geistes Trieb will regen? Nicht falle doch der Meinung bei, Daß reine Liebe Sünde sei, Die Gott in unser Herz geschrieben, Die selbst sein Mund im Paradies In uns mit unserm Athem blies, Der uns geboten hat, zu lieben. Soll meine Liebe Sünde sein, So wisse, daß dein schöner Schein Zu dieser Sünde mich getrieben, Und glaube, daß die kluge Welt Für leibliche Geschwister hält Die Schönheit und den Trieb, zu lieben. Drum folg' ich der Natur Gebot; Ich bin kein Stein und auch kein Gott, Ich muß in deinen Flammen brennen. Mir ist gefesselt Geist und Muth; Drum will ich auch des Herzens Gluth Vor Gott und dir nur frei bekennen. Hier ist mein demuthvolles Herz, So sich verband, in Lieb' und Schmerz Mit gleicher Andacht dir zu dienen. Nimm, Sylvia, das Opfer hin, Laß Augentrost in deinem Sinn, Vergißmeinnicht im Herzen grünen!
Autorenporträt
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (auch: Hofmann von Hofmannswaldau,[1] getauft[2] 25. Dezember 1616 in Breslau, Fürstentum Breslau; ¿ 18. April 1679 ebenda) war ein schlesischer Lyriker und Epigrammatiker, Bürgermeister der Stadt Breslau, Landeshauptmann des Fürstentums Breslau und Direktor des Burglehns Namslau. Er gilt als der führende Vertreter der Zweiten Schlesischen (Dichter-)Schule und als Begründer des ¿galanten Stils¿ in der deutschsprachigen Poesie.