Auserlesene Lebensbeschreibungen heiliger Seelen (hier Band 2) -- dieses dreibändige große Lebenswerk Tersteegens zeigt die Vielfalt der Gnadengaben Gottes in heiligen Menschen, in denen er Jesus Christus und die Gnade Gottes exemplarisch hervorleuchten sah. Gerhard Tersteegen (1697-1769),
bedeutender geistlicher Schriftsteller und Kirchenlieddichter, arbeitete etwa 20 Jahre an diesem dreibändigen…mehrAuserlesene Lebensbeschreibungen heiliger Seelen (hier Band 2) -- dieses dreibändige große Lebenswerk Tersteegens zeigt die Vielfalt der Gnadengaben Gottes in heiligen Menschen, in denen er Jesus Christus und die Gnade Gottes exemplarisch hervorleuchten sah. Gerhard Tersteegen (1697-1769), bedeutender geistlicher Schriftsteller und Kirchenlieddichter, arbeitete etwa 20 Jahre an diesem dreibändigen Opus Magnum. Der erste Band erschien 1733 und der dritte Band 1754. Seine überdurchschnittliche Sprachbegabung half ihm, für die 25 Lebensbeschreibungen zahlreiche seltene historische Quellen in den jeweiligen Originalsprachen zu nutzen, um sie der Christenheit erstmals zugänglich zu machen.
Die Tatsache, dass ein evangelischer Christ, der der Reformierten Kirche angehörte, sich in seinem Lebenswerk mit dem Leben katholischer Heiliger befasste, nötigt dazu, Tersteegens Motive zu betrachten. Hierfür lassen sich Zitate heranziehen, in welchen er sich zu seinen Ansichten bezüglicher christlicher Konfessionen äußerte. "Ich glaube, und bin darin gewiss, dass sowohl in der Partei der Römisch-Katholischen, als unter den Lutheranern u. Reformierten die Seelen nicht weniger zu dem höchsten Gipfel der Heiligkeit und Vereinigung mit Gott gelangen können" (Gesammelte Schriften, Bd. 8, S. 173-175). Er würde außerdem keiner "Partei" in sektiererischer Weise anhängen oder sich förmlich von ihr distanzieren. Deshalb beteiligte er sich auch nicht an der herrschenden Polemik gegen die römisch-katholische Kirche, wie sie oft anzutreffen ist. Dazu Tersteegen: "Ich weiß, dass die Protestanten manches würden zu antworten haben….., allein Gott dienen, Jesum und seine Heiligen lieben, ehren, gerne nachfolgen, das ist meine Sache" (Briefe, Bd. 4, Nr. 136, S. 336-337).
Dieser göttlich erleuchtete, überkonfessionelle Standpunkt Tersteegens erscheint eng mit seinem Wunsch verbunden, allen Menschen seiner Umgebung jenen Weg zum inwendigen, wahren, "verborgenen Leben mit Christus in Gott" aufzuzeigen, den er selbst mit so beispielhafter geistlicher Zeugniskraft beschritten hatte.