Bilder, die es in sich habenGemmen sind etwa fingernagelgroße Edelsteine, in die kunstvoll und detailliert kleine Bilder eingeschnitten wurden, die zum Siegeln und als Schmuck dienten. Diese sehr persönlichen kleinen Steine sind im gesamten Römischen Reich zu finden. Oft sind sie irgendwann aus der Fassung gefallen und wurden bei Ausgrabungen oder als Lesefunde wiederentdeckt - so auch an Limeskastellen in Mittelfranken.In dem Band werden anlässlich einer Sonderausstellung etwa 100 Steine aus römischer Zeit von den Limeskastellen Ruffenhofen, Dambach, Gnotzheim und Theilenhofen präsentiert. Die Autoren gehen Fragen der Herstellung, des Vertriebes und der Nutzung nach. Neben großformatigen Abbildungen erschließen einführende Texte die facettenreichen Themen der kleinen Kunstwerke. Verschiedene Gottheiten, Themen der Mythologie, militärische Tugenden oder Alltagsszenen sind zu sehen. So geben sich neben Jupiter und Merkur auch bekannte Helden wie Achill und Herkules oder die römische Wölfin ein Stelldichein auf edlen Steinen. Feldzeichen, Bildnisse von Herrscherinnen oder die säugende Wölfin belegen die Treue zum römischen Imperium. Es gibt Tiere wie Adler und Heuschrecke oder einen Hyppokamp, ein Fabelwesen mit Pferdekopf undSeeschlangenkörpern, zu entdecken.All diese Bilder auf den Gemmen lassen spannende Rückschlüsse auf das Selbstverständnis der damaligen Träger:innen zu und ermöglichen so einen sehr persönlichen Einblick in die Lebenswelt am Limes.