Aufgrund Jennys Vorgeschichte mit Männern kann ich ihren Biss bei verbalen Auseinandersetzungen sehr gut verstehen und erschien mir manchmal auch als eine Art Schutzmechanismus. Ihre Idee das Angebot der Wahrsagerin anzunehmen, fand ich sehr amüsant, denn gerade ihre Spekulation ob wirklich etwas an
der Prophezeiung dran ist, hat für unterhaltsame Szenen gesorgt.
Tobis Gefühlsaufruhr wird…mehrAufgrund Jennys Vorgeschichte mit Männern kann ich ihren Biss bei verbalen Auseinandersetzungen sehr gut verstehen und erschien mir manchmal auch als eine Art Schutzmechanismus. Ihre Idee das Angebot der Wahrsagerin anzunehmen, fand ich sehr amüsant, denn gerade ihre Spekulation ob wirklich etwas an der Prophezeiung dran ist, hat für unterhaltsame Szenen gesorgt.
Tobis Gefühlsaufruhr wird durch Jenny als neue Kollegin noch verstärkt und bekommt die Krone aufgesetzt, denn beide haben das gleiche Ziel ins Auge gefasst um das es zu kämpfen gilt. Die verschiedensten Gründe, lassen die Beiden immer wieder auf Konfrontationskurs zueinander gehen, was der Geschichte unheimlich viel Pepp und Humor verleiht, dabei kristallisiert sich die Entwicklung der Protagonisten zueinander sehr schön heraus und das Sprichwort „Was sich liebt, dass neckt sich“ passt hier wie die Faust aufs Auge, dennoch gestaltet sich die Umsetzung um einiges komplizierter, da der gemeinsame Nenner, in Form von Jennys Bruder und Tobis damalige Flucht nach Jennys Geständnis, immer noch eine Barriere zwischen den Zwei darstellt.
Jennys Bruder Paul stellt hier den Dreh- und Wendepunkt in vielerlei Hinsicht da und nimmt auch jetzt noch großen Einfluss. Obwohl Jenny tolle Leistungen bringt, merkt man aufgrund ihres Hobbys, dass sie lieber eine andere Richtung eingeschlagen hätte. Die Erwartungshaltung von ihrem Vater spielt hier gewiss auch eine Rolle, ebenso wie ihr Wunsch, ihre Eltern mit Stolz zu erfüllen. Der Kontext dieser Situationen hat in mir einige Fragen über die Hintergründe aufgeworfen. Was genau ist damals vorgefallen, dass nach wie vor einen Schatten über die Familie wirft und das sich Jennys und Tobis Wege damals getrennt haben?
Wird Jenny ihren Traummann finden? Behält die Wahrsagerin recht und der Valentinstag hat ihr mit Gregor einen Valteninsschatz fürs Leben geschenkt, oder ist es doch Tobi, mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit hat? Doch da wäre immer noch das Ziel, dass beide verfolgen, nur einer ergattern kann und die beiden erneut voneinander trennen würde.
Charaktere:
Jenny kommt aus einer Familie, die einen hohen Wohlstand genießt. Dennoch steckt sie sich eigene Ziele, erarbeitet sich diese und weiß auch die kleinen Dinge im Leben zu schätzen, ohne sie als selbstverständlich zu betrachten. Ihre trotzige Ader sorgt für Unterhaltungswert, der Hintergrund hingegen berührt und zeigt, was sie zu verstecken versucht.
Tobi übt sich im Verdrängen, was die Vergangenheit betrifft um den Alltag meistern zu können. Als Jenny wieder in sein Leben tritt, fällt es ihm jedoch immer schwerer, diesen Plan auch umzusetzen. Damals hat er sie verletzt, dabei war der Grund ein ganz anderer, als Jenny vermutet.
Schreibstil:
Die Geschichten von Lena Marten sind eine erfrischende Abwechslung in einem bekannten Genre. Authentische Charaktere, nachvollziehbare Reaktionen und überall versehen mit einem Quäntchen Humor, hält man auch mit diesem Buch ein rundum gelungenes Abenteuer in den Händen, das auch den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle schickt.
Der Blickwinkel beider Protagonisten ermöglicht uns einen umfangreichen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, die immer mehr Licht ins Dunkel bringen. Ein besonderes Highlight im Schreibstil dieser Autorin ist, dass man hier viel zwischen den Zeilen lesen kann ohne uns das Geschehen direkt vor die Nase zu legen. Auch die Zeichnung ihrer Charaktere strahlt Individualität aus, wie beispielsweise Chad, der mit seinem "Denglisch" für einige Lacher sorgt und auch mal angespannteren Situationen die Schwere nimmt.
Eine tolle Geschichte die mehr verbirgt, als sie auf den ersten Blick bereithält.