Dieser Band der Reihe Raub und Rückgabe - Österreich von 1938 bis heute illustriert anhand ausgewählter Beispiele jene diskriminierende Politik, welche der Vertreibung und Ermordung der aus der 'Großdeutschen Volksgemeinschaft' ausgeschlossenen Gruppierungen voran ging. Neben der Auseinandersetzung mit antijüdische Maßnahmen, wie die Verhängung von Berufsverboten, der Entzug von Mobilien und Immobilien sowie der Entzug der Staatsbürgerschaft, versammelt der Band darüber hinaus Beiträge, die sich mit anderen vom NS-System marginalisierten Gruppen (Roma und Sinti, politisch Verfolgte, Homosexuelle) beschäftigen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Nicole L. Immler begrüßt diesen letzten Band "Ausgeschlossen und entrechtet" aus der vierbändigen Reihe "Raub und Rückgabe - Österreich von 1938 bis heute", die im Rahmen der Arbeit der österreichischen Historikerkommission erschienen ist und deren Ergebnisse der Band in Essayform zusammenzufassen versucht. Neben einer Reihe von an Einzelfällen aufgerollten Beiträgen über Themen wie Verlust von Staatsbürgerschaft, Berufsverbot oder Entzug von Wohnungen in der NS-Zeit findet Immler in dem Band auch einiges über die Haltung der Zweiten Republik zu den Opfern und ihren Ansprüchen sowie über die Schwierigkeiten verschiedener Gruppen nach 1945, als Opfer anerkannt zu werden. Sie unterstreicht, dass die Historikerkommission nicht nur systematisch Wissen anhäufen, sondern auch Fakten und Zahlen liefern sollte, die als Grundlage für politische Entscheidungen dienen konnten, etwa der Einrichtung des "Versöhnungsfonds" und des "Allgemeinen Entschädigungsfonds". Der Band scheint Immler sehr gelungen, sie lobt ihn als "fundierten doch gut lesbaren, anschaulichen und ausgewogenen Überblick über das komplexe Thema Raub und Rückgabe in Österreich."
© Perlentaucher Medien GmbH
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