Manfred Peter Hein - ein guter Name in der deutschsprachigen Lyrik unserer Zeit - geht sparsam um mit seinen Mitteln.Wenige Publikationen belegen seinen dichterischen Weg. Seine lyrische Sprache, von Anfang an karg, reduzierte sich im Laufe der Jahre immer mehr auf das eine Zeichen hin, von dem aus alles möglich ist: das Wort. Er verhilft diesem Vehikel zu Bedeutung und Schönheit, das Wort, in welchem Anfang und Ende, Ausgang und Beginn, der Kosmos codiert ist. Bilder, Evokationen, Benennungen: zusammengenommen im lyrischen Satz ergeben sie Spuren, die den Leser zu Erlebnissen führen, die sich, oft verschüttet unter dem täglich anwachsenden Sprachmorast, Wegmarken und Stationen gleich, über eine unbestimmte Weite verteilen, eine Weite, die wir ebenso unbestimmt Sehnsucht nennen. Der Grundton dieser Poesie ist denn der der Melancholie einer Erinnerungsarbeit, die der Dichter für uns, seine Leser, leistet.