Francisco de Zurbarán (1589-1664) war einer der großen spanischen Meister des Barock, dessen eigentümliche, sehr katholisch-mystische Bilderwelt uns heute ebenso fasziniert wie sie uns im Grunde fremd und unzugänglich geworden ist. Der gekreuzigte Christus, tote Märtyrer und entrückte, allerdings prächtig gekleidete Heilige, meditierende Mönche oder die Oberen längst nicht mehr existierender Orden erscheinen auf seinen meist schwarzgrundigen Bildern in ihrem Realismus zum Greifen nah und doch wie Boten aus einer anderen Welt. Für Zurbarán, den Zeitgenossen von Velázquez und Murillo, waren Malerei und religiöse Versenkung zwei Seiten ein und desselben Exerzitiums. Cees Nooteboom, Spanienkenner und ein Bewunderer Zurbaráns, schrieb für unsere 2010 veröffentlichte Monographie eine brillante Einführung in die Gedanken- und Bilderwelt dieses enigmatischen Künstlers. Die jetzige Neuauflage erscheint anlässlich der ersten großen Zurbarán- Ausstellung in Deutschland im Museum Kunstpalast, Düsseldorf.