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In dem Buch sind die besten,schönsten und originellsten Einreichungen zur internationalen Ausschreibung „Ausgewanderte Wörter“ des Deutschen Sprachrats / Goethe Instituts veröffentlicht. Das Buch stellt die Ausschreibung repräsentativ und in ihrer ganzen Vielfalt mit all den unterschiedlichen Beispielen deutscher Wörter in anderen Sprachen dar. Es werden Worteinsendungen aus aller Welt mit den jeweiligen Erläuterungen gezeigt. Die Illustrationen und qualitativ hochwertigen Fotos machen »Ausgewanderte Wörter« zu einem repräsentativem Geschenkband.
Sprachen verbinden Menschen und Kulturen -
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Produktbeschreibung
In dem Buch sind die besten,schönsten und originellsten Einreichungen zur internationalen Ausschreibung „Ausgewanderte Wörter“ des Deutschen Sprachrats / Goethe Instituts veröffentlicht. Das Buch stellt die Ausschreibung repräsentativ und in ihrer ganzen Vielfalt mit all den unterschiedlichen Beispielen deutscher Wörter in anderen Sprachen dar. Es werden Worteinsendungen aus aller Welt mit den jeweiligen Erläuterungen gezeigt. Die Illustrationen und qualitativ hochwertigen Fotos machen »Ausgewanderte Wörter« zu einem repräsentativem Geschenkband.
Sprachen verbinden Menschen und Kulturen - und Wörter einer Sprache finden ihren Platz in anderen Sprachen. "Ausgewanderte Wörter" gibt einen interessanten und amüsanten Überblick über deutsche Wörter, die in andere Sprachen ausgewandert sind. In Japan gibt es ein 'märchenland', in Schweden den 'besserwisser', in England isst man 'kohlrabi', in Australien fährt man 'gemutlich auf der autobahn', und wenn der Nigerianer 'is-das-soo' sagt, meint er das Gleiche wie wir.
Sie werden erstaunt sein, wie viele solcher ausgewanderter Wörter es gibt und wo überall auf der Welt Deutsch gesprochen wird .In dem vierfarbig illustrierten, hochwertig ausgestatteten Geschenkband ist eine Auswahl der schönsten, interessantesten und geistreichsten Beiträge zur internationalen Ausschreibung Ausgewanderte Wörter veröffentlicht, die der Deutsche Sprachrat bzw. das Goethe-Institut und die Gesellschaft für deutsche Sprache zusammengestellt haben. Zusätzliche amüsante und interessante geschichtliche und wissenschaftliche Hintergrundinformationen erhält der Leser im feuilletonistischen Teil des Buches.
Autorenporträt
Jutta Limbach ist seit 1994 Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe. Sie lehrte in Berlin als Professorin für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht und war dort von 1989-94 Justizsenatorin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.01.2007

Die Fremdgeher
Schlafmütze, Kaffeepause, Realpolitik – der Deutsche Sprachrat hat deutsche Wörter im Ausland gesammelt
Von Hermann Unterstöger
Was wäre die Adventszeit ohne Adventskalender?”, fragte das Goethe-Institut und stellte einen solchen ins Internet. Da die Goethe-Leute zusammen mit der Gesellschaft für deutsche Sprache und dem dito Institut – zu dritt bilden sie den Deutschen Sprachrat – das ganze Jahr nach ausgewanderten Wörtern gefahndet hatten, lag es nahe, den Kalender mit den Ergebnissen dieser Suche zu bestreiten, also hinter jedes Türl so ein Wort zu stellen und kurz zu erklären, wie es ihm in der Fremde ergangen ist. Der Kalender ist mittlerweile geschlossen, doch haben viele Sprachfreunde auf dem Gabentisch sicher das aus der Aktion resultierende Buch vorgefunden und konnten zwischen den Jahren nachlesen, zu welchem Rang es „Weltanschauung”, „Leitmotiv” oder „Brandmauer” in anderen Hochsprachen brachten.
Nun ist es ja keineswegs so, als hätte der Sprachrat mit seiner Sammlung eine neue linguistische Disziplin ins Leben gerufen. Dass deutsche Wörter von Auswanderern, Kaufleuten, Exilanten oder sonst wie Reisenden in alle Welt getragen und den Sprachen der Gastländer gewissermaßen implantiert wurden, weiß man seit jeher. Die Sprachwissenschaft stellt dafür den Terminus „Peregrinismus” zur Verfügung, doch auch unter dem Stichwort „Entlehnung” kann man die Wege nachgehen, die von den Wanderwörtern in das diffus schimmernde Grenzland zwischen den Sprachen getreten wurden. Deutsch als Fremdsprache hat eine große Karriere hinter sich, was man den vielen Wörtern ablauschen kann, die beispielsweise das Russische aus dem Deutschen entlehnt hat, bis hin zur traulichen „Schlafmütze” („šlafmits”).
Die immerhin mögliche Angst, in dem Wanderwörterbuch stecke ein spröder linguistischer Traktat, ist unbegründet. Ähnlich wie beim „schönsten deutschen Wort”, dem der Sprachrat vor zwei Jahren auf der Spur war, geht es auch bei der Suche nach den ausgewanderten Wörtern nicht um eine wissenschaftlich fundierte Bestandsaufnahme. Ziel der Aktion war es vielmehr, durch die Sprachgemeinschaft selbst einen möglichst vielfältigen, in den Einzelheiten aber höchstpersönlich gefärbten Thesaurus anlegen zu lassen. Damals bei den schönsten Wörtern obsiegten die „Habseligkeiten”, was unter Sprachkritikern zu heftigen etymologischen Scharmützeln führte – in der Sache nicht unberechtigt, aber bei der Subjektivität der eingereichten Vorschläge natürlich völlig müßig.
Auch jetzt gab es eine Art Schönheitswettbewerb. Zum Sieger wurde die „Kaffepaussi” ernannt, ein ohne weiteres verständliches Wort, das Susanne Bätjer aus Glückstadt im finnischen Turku entdeckt hatte, und zwar auf einem Linienbus an der Stelle, wo sonst das Fahrtziel zu lesen ist; dass sie die Situation sofort fotografierte, um nicht am Ende der Flunkerei verdächtigt zu werden, versteht sich. Der Busfahrer scheint übrigens germanophiler als der Durchschnitt zu sein, denn normalerweise sagt man in Finnland „Kahvipaussi”, wenn man eine Kaffeepause einlegt.
Blättert man in dem Buch, ergeht es einem wie beim Lesen jener beliebten Serien, in denen Lokalblätter in der Sauregurkenzeit an Auswanderer aus ihrer Stadt erinnern – „Dingskirchner in aller Welt” oder so. Sieh einer an, den gibt’s also auch noch, denkt man sich, und genauso freudig erstaunt begrüßt man hier die ausgewanderten Wörter: Den „Koffer”, der im Bulgarischen als „Kufar” herumsteht; die „Realpolitik”, die im Italienischen als Synonym für sinnvolle Politik gebraucht wird; der von „Wie geht’s?” abstammende „vigéc”, mit dem man auf Ungarisch einen Hausierer bezeichnet; die „Angst”, die der Engländer auch für seine Angst passend findet; die „brandmauer”, die im Russischen für das steht, was auf Deutsch mit „Firewall” ausgedrückt wird; und natürlich das belegte Brot, das auf Russisch „buterbrod” heißt, obwohl alles andere drauf ist, nur keine Butter.
Am Ende der Lektüre weiß man manches besser, ohne deswegen gleich zu dem geworden zu sein, was die Finnen mit „besservisseri” meinen. („Ausgewanderte Wörter”, Hueber Verlag, 19,95 Euro)
Deutsche Wörter im Ausland: Der Koffer steht im Bulgarischen als „Kufar” herum, das Zifferblatt wird in Polen („cyferblatt”) als Synonym für das Gesicht verwendet. In Finnland verabschieden sich nicht nur Busfahrer mit „Kaffepaussi”, und in Frankreich, den Niederlanden und im Arabischen denkt jeder, der „Manschaft” hört, allein an die deutsche Elf. Das Hebräische hat sich den „Strudel” (für das Computerzeichen „At”) und den „Wischer” (für den „Scheibenwischer”) besorgt. Fotos: phalanx, dpa (3), actionpress, oh
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"Wer kennt sie nicht, die wehleidige Klage vom Niedergang der deutschen Kultursprache, die - drangsaliert und korrumpiert durch unwürdige Eindringlinge aus der Bronx oder der Internet-Seite MySpace - dem Untergang geweiht sei. Der Deutsche Sprachrat hatte das Jammern satt. Statt mitzusingen im kulturpessimistischen Chor, reifen die Sprachexperten in München nun zu einer Art Revanche auf.Weltweit wurden die Menschen aufgefordert, nach aus dem Deutschen 'ausgewanderten Wörtern' Ausschau zu halten und sie nach München zu melden. Die sportliche Attitüde des Rats hat sich ausgezahlt - sechstausendfach. So vieleWortfundmeldungen gingen aus Russland und Japan, den USA und Südafrika ein. Eine Bereicherung: Neben den bekannten Klassikern wie sauerkraut, kindergarten und weltschmerz tauchte eine Vielzahl neuer Trouvaillen auf. Das schönste Beispiel ist vielleicht der Begriff nusu kaput aus dem ostafrikanischen Kiswahili. In der Sprache bedeutet nusu so viel wie halb, kaput eben kaputt, und als Summe ergibt das: Narkose. Das Beispiel zeigt, wie die meisten Wörter den Sprung in eine andere Sprache schaffen. Nämlich dann, wenn sich ihnen in der Fremde eine Benennungslücke öffnet, wie das die Sprachwissenschaftler nennen. Besonders oft hat das Russische deutschen Wörtern linguistische Arbeitsplätze angeboten. Vom schlagbaum (Bahnschranke), über vorschmack (Hering-Vorspeise) bis zum butterbrot (Sandwich, allerdings ohne Butter; niemand weiß, wie die Butter vom russischen butterbrot verschwunden ist). Fast nebenbei ergab sich für dieWortsammler des Sprachrats auch ein ethnologischer Befund: Denn die ausgewanderten Wörter spiegeln just oft jenes Bild wider, das sich viele Völker von den Deutschen machen. So kanzeln Finnen gerne die besservisseri ab, genauso wie die serbischen Schüler den streber. Ihre Hausmeister nennen die Finnen vahtimestari (vonWachtmeister), während die Japaner mit der arubaito eine Teilzeitarbeit bezeichnen, die neben dem Hauptjob verrichtet wird. Auch die japanische noiroze ist dem deutschen Seelenleben entliehen.Weniger feinfühlig sind die Engländer, die ihre Hunde bevorzugt auf Deutsch herumkommandieren: Platz! Pfui! Schmeiss! Besonders erfolgreich waren und sind die Wörter aus dem Oktoberfest-Komplex. Kipp es! heißt auf Finnisch und in Argentinien so viel wie Prost! DasWort gemütlichkeit bedeutet imAmerikanischen Volksfest, und wenn ein Tscheche eine runda spendiert, so bekommt jeder im Lokal was ab.Weil in Norwegen der Alkohol im Restaurant teuer ist, trifft man sich zum Vortrinken, vorspiel geheißen; das nachspiel nach der Kneipe gibt es auch noch. Die Japaner bestellen ab und zu ein kirushuwassa (Kirschwasser), und wenn die Franzosen un schnaps zu viel hatten, titulieren sie ihren Zechkumpanen schon mal mit blödman. Eine gewisse Genugtuung kann der Sprachrat nicht verhehlen, wenn er vermeldet, dass es ein deutschesWort sogar ins britische Jugendidiom geschafft hat: Statt mega heißt es in London und Liverpool nun uber. Sogar in der Computerdomäne konnten sich hiesige Ausdrücke festsetzen: Israeli nennen das @-Zeichen strudel, und die Russen sagen brandmauer für die Schutzsoftware, die neudeutsch Firewall genannt wird. Den größten Triumph imWettstreit der Sprachen hat für uns aber dasWort Handy errungen. Erfunden wurde es im deutschen Sprachraum, auch wenn es für unsere Ohren englisch klingt. Doch nun sind immer mehr Amerikaner zu hören, die ihr mobile auch handy nennen. Ist das nicht cool?" -- Die ZEIT, 16. 11. 06, Thomas Häusler (Wertung: 3 von 5 Punkten)

"Wer hat sie nicht satt, die Klage, das Deutsche gehe unter, profaniert durch unwürdige Eindringlinge aus der Bronx oder von MySpace? Der Deutsche Sprachrat will nicht mitsingen in dem kulturpessimistischen Chor und rief stattdessen zu einer Art freundschaftlicher Revanche auf.Weltweit sollten die Leute aus dem Deutschen "ausgewanderte Wörter" nach München melden. Die sportliche Attitüde des Rats hat sich ausgezahlt - sechstausendfach. So viele Beispiele gingen aus Russland und Japan, den USAund Südafrika ein. Das Schöne dabei: Neben den Klassikern wie "sauerkraut", "kindergarten" und "weltschmerz" tauchten viele Trouvaillen auf. Ein wunderbares Beispiel ist der Begriff "nusu kaput" aus dem ostafrikanischen Kiswahili. "Nusu" bedeutet halb, "kaput" ist eben kaputt, und als Summe ergibt das: Narkose. Das zeigt, wie die meisten Wörter den Sprung in eine andere Sprache schaffen. Nämlich dann, wenn sich ihnen in der Fremde eine Benennungslücke öffnet, wie das die Sprachwissenschaftler nennen. Besonders oft hat das Russische deutschen Wörtern linguistische Arbeitsplätze angeboten. Vom "schlagbaum" (Bahnschranke), über "vorschmack" (Hering-Vorspeise) bis zum "butterbrot" (Sandwich, allerdings ohne Butter.)Was denWortsammlern vom Sprachrat etwas zu denken gegeben hat: Die ausgewanderten Wörter spiegeln oft jenes Bild wider, das viele Völker von den Deutschen eben haben. So kanzeln Finnen "besservisseri" ab, genauso wie die serbischen Schüler den "s?treber". Ihre Hausmeister nennen die Finnen "vahtimestari" (vonWachtmeister), und die Japaner entliehen sich die "noiroze", sowie die "arubaito" (Teilzeitarbeit, neben dem Hauptjob verrichtet.) Gar nicht nett sind die Engländer, die ihre Hunde bevorzugt auf Deutsch herumkommandieren: Platz! Pfui! Such!" -- ders. in: Facts, CH-, 16.11.06 (Vorgänger: Die ZEIT, 16. 11. 06, Thomas Häusler) (Wertung: 3 von 5 Punkten)
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