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Der sogenannte Große Tempel und die monumentale Bebauung in seinem Umfeld sind die prägenden Bauten in der hethitischen Hauptstadt attusa. Es handelt sich um eines der am besten erhaltenen Ensembles monumentaler hethitischer Architektur, das par excellence für die hethitische Kultur in Zentralanatolien steht und heute von allen Besuchern der UNESCO-Weltkulturerbestätte besichtigt wird. Die Bauwerke wurden in mehreren Etappen zwischen 1907 und 1969 zwar untersucht, aber nie im Detail vorgelegt. In der wechselvollen Entwicklung der Grabungen und deren Aufarbeitung spiegelt sich die Geschichte…mehr

Produktbeschreibung
Der sogenannte Große Tempel und die monumentale Bebauung in seinem Umfeld sind die prägenden Bauten in der hethitischen Hauptstadt attusa. Es handelt sich um eines der am besten erhaltenen Ensembles monumentaler hethitischer Architektur, das par excellence für die hethitische Kultur in Zentralanatolien steht und heute von allen Besuchern der UNESCO-Weltkulturerbestätte besichtigt wird. Die Bauwerke wurden in mehreren Etappen zwischen 1907 und 1969 zwar untersucht, aber nie im Detail vorgelegt. In der wechselvollen Entwicklung der Grabungen und deren Aufarbeitung spiegelt sich die Geschichte der Erforschung der bronzezeitlichen Großsiedlung exemplarisch. Die differenzierte Vorlage sämtlicher Baubefunde schafft nun erstmals eine fundierte Grundlage dafür, diese Gebäude in moderne Forschungsfragen der Archäologie sowie der Kultur- und Architekturgeschichte einzubeziehen. Aus den Arbeiten ergeben sich nicht nur Veränderungen in der Bewertung der Raumstrukturen und deren Funktionen, sondern insbesondere für die Frage, wann dieses Ensemble gegründet wurde. Die Errichtung dieser Bauwerke bereits in der Entstehungsphase des hethitischen Großreichs lässt sich mit politisch und gesellschaftlich indizierten religiösen Entwicklungen ebenso verbinden wie mit der städtebaulichen Umgestaltung attusas von einer anatolischen Stadt zum religiösen und politischen Zentrum eines altorientalischen Großreichs.
Autorenporträt
Andreas Schachner studierte Vorderasiatische Archäologie in Köln, München und Ankara. Nach einer Tätigkeit an der Universität München arbeitet er seit 2005 am Deutschen Archäologischen Institut in Istanbul und leitet die Forschungen in Bogazköy/ attusa seit 2006 im Auftrag des Instituts. Seine Forschungen widmen sich der Archäologie der Bronze- und Eisenzeit in Anatolien und Mesopotamien.