Die Hörspiele Heiner Müllers galten in der Forschung bislang als eher unbedeutende Nebenprodukte seiner Theatertexte. Dieses Buch rückt das Hörspiel dagegen in den Mittelpunkt der Forschung und kommt zu einer völligen Neubewertung dieser Arbeiten. Ihnen wird eine hohe Relevanz nicht zuletzt für Müllers Dramen- und Theaterkonzeptionen zugeschrieben. Müllers Hörspielarbeiten als Autor und Regisseur erweisen sich als ein Versuch, der DDR-Funkdramatik eine neue Hörspielästhetik entgegenzusetzen, deren Kern eine als "Auskältung" bezeichnete Diktion darstellt. Mit ihr wird der Materialität von Sprache der Vorrang vor Ausdruckspsychologie eingeräumt.