Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,0, Universität Flensburg (Internationales Management, Management), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Ausländische Direktinvestitionen gewinnen im internationalen Kapitalverkehr insbesondere seit Beginn der 80er Jahre zunehmend an Bedeutung. Dabei fließt mehr und mehr Geld von Nord nach Süd. Heute entfallen über 30% der weltweiten Direktinvestitionen auf Entwicklungsländer und bilden so deren größten Nettokapitalzufluss . Allein 2005 wurden hier rund 334 Mrd. US-Dollar an ausländischem Kapital investiert. Viele Entwicklungsländer erhofften sich aus dieser neuen Kapitalquelle positive Wachstumseffekte und liberalisierten ihre Märkte, um so ausländische Direktinvestitionen anzuziehen. In der wissenschaftlichen Diskussion werden jedoch sowohl positive als auch negative Auswirkungen von Direktinvestitionen auf das Wirtschaftswachstum des Empfängerlandes erörtert. Wie die Analyse der Effekte ausländischer Direktinvestitionen auf makroökonomische Größen des Empfängerlandes zeigt, müssen FDI nicht zwangsläufig zu Wirtschaftswachstum oder Entwicklung führen.
Als Reaktion auf die ausbleibenden Wachstumseffekte der gemäß des neoliberalen Wirtschaftsmodells durchgeführten Privatisierungen werden in einigen lateinamerikanischen Staaten ehemals privatisierte Unternehmen wieder verstaatlicht. Angesichts dieser Entwicklungen lautet die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit, ob die Nationalisierungen womöglich einen größeren Beitrag zum Wirtschaftswachstum eines Entwicklungslandes leisten können, als es ausländische Direktinvestitionen vermögen. Zur Beantwortung dieser Frage wird zunächst die Verstaatlichung der Ölindustrie in Venezuela als Fallbeispiel betrachtet.
Der theoretische Analyserahmen basiert dabei auf dem Vergleich von quantitativen Daten ausgewählter, ökonomischer Indikatoren vor und nach der Nationalisierung der Ölförderung. Es soll anhand von ökonomischen Kennzahlen untersucht werden, ob die theoretischen Kosten und Nutzen einer Verstaatlichung auch am konkreten Beispiel der venezolanischen Ölindustrie belegt werden können. Da die Entwicklungen in Venezuela sehr aktuell sind, lassen die vorliegenden Daten noch keine Aussage über die langfristigen Auswirkungen der Nationalisierungspolitik zu. Daher werden in einer zweiten kurzen Fallstudie die Erfahrungen der seit 36 Jahren verstaatlichten chilenischen Kupferminen ausgewertet, um so einen Ausblick auf die möglichen zukünftigen Entwicklungen in Venezuela zu geben.
Auch wenn der Zusammenhang zwischen ausländischen Direktinvestitionen und dem Wirtschaftswachstum des Empfängerlandes in zahlreichen empirischen Studien bereits nahezu erschöpfend analysiert wurde, kann diese Arbeit neue Erkenntnisse vermitteln, da sie im Gegensatz zur bereits vorhandenen Literatur auch die politischen Gegenmaßnahmen zur Privatisierungspolitik, namentlich die Verstaatlichungen in Lateinamerika, untersucht und bewertet. Da auf diesem Themengebiet entsprechend wenig Fachliteratur verfügbar ist, kann natürlich keine allumfassende Darstellung der Problematik gewährleistet werden. Ziel der Arbeit ist es daher sowohl einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion um die Auswirkungen von Direktinvestitionen auf das Wirtschaftswachstum des Gastlandes zu leisten, als auch neue Erkenntnisse über die ökonomischen Effekte von Verstaatlichungen zu gewinnen. Durch die Beantwortung der Fragestellung können Schlüsse für die künftige wirtschaftspolitische Ausrichtung der lateinamerikanischen Entwicklungsländer gezogen werden.
Gang der Untersuchung:
Der erste Teil der vorliegenden Abhandlung beschäftigt sich mit den definitorischen Grundlagen und der Klassifizierung ausländischer Direktinvestitionen. Dieser Abschnitt bildet den Ausgangspunkt für die nun folgende umfassende Darstellung der Auswirkung...
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Ausländische Direktinvestitionen gewinnen im internationalen Kapitalverkehr insbesondere seit Beginn der 80er Jahre zunehmend an Bedeutung. Dabei fließt mehr und mehr Geld von Nord nach Süd. Heute entfallen über 30% der weltweiten Direktinvestitionen auf Entwicklungsländer und bilden so deren größten Nettokapitalzufluss . Allein 2005 wurden hier rund 334 Mrd. US-Dollar an ausländischem Kapital investiert. Viele Entwicklungsländer erhofften sich aus dieser neuen Kapitalquelle positive Wachstumseffekte und liberalisierten ihre Märkte, um so ausländische Direktinvestitionen anzuziehen. In der wissenschaftlichen Diskussion werden jedoch sowohl positive als auch negative Auswirkungen von Direktinvestitionen auf das Wirtschaftswachstum des Empfängerlandes erörtert. Wie die Analyse der Effekte ausländischer Direktinvestitionen auf makroökonomische Größen des Empfängerlandes zeigt, müssen FDI nicht zwangsläufig zu Wirtschaftswachstum oder Entwicklung führen.
Als Reaktion auf die ausbleibenden Wachstumseffekte der gemäß des neoliberalen Wirtschaftsmodells durchgeführten Privatisierungen werden in einigen lateinamerikanischen Staaten ehemals privatisierte Unternehmen wieder verstaatlicht. Angesichts dieser Entwicklungen lautet die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit, ob die Nationalisierungen womöglich einen größeren Beitrag zum Wirtschaftswachstum eines Entwicklungslandes leisten können, als es ausländische Direktinvestitionen vermögen. Zur Beantwortung dieser Frage wird zunächst die Verstaatlichung der Ölindustrie in Venezuela als Fallbeispiel betrachtet.
Der theoretische Analyserahmen basiert dabei auf dem Vergleich von quantitativen Daten ausgewählter, ökonomischer Indikatoren vor und nach der Nationalisierung der Ölförderung. Es soll anhand von ökonomischen Kennzahlen untersucht werden, ob die theoretischen Kosten und Nutzen einer Verstaatlichung auch am konkreten Beispiel der venezolanischen Ölindustrie belegt werden können. Da die Entwicklungen in Venezuela sehr aktuell sind, lassen die vorliegenden Daten noch keine Aussage über die langfristigen Auswirkungen der Nationalisierungspolitik zu. Daher werden in einer zweiten kurzen Fallstudie die Erfahrungen der seit 36 Jahren verstaatlichten chilenischen Kupferminen ausgewertet, um so einen Ausblick auf die möglichen zukünftigen Entwicklungen in Venezuela zu geben.
Auch wenn der Zusammenhang zwischen ausländischen Direktinvestitionen und dem Wirtschaftswachstum des Empfängerlandes in zahlreichen empirischen Studien bereits nahezu erschöpfend analysiert wurde, kann diese Arbeit neue Erkenntnisse vermitteln, da sie im Gegensatz zur bereits vorhandenen Literatur auch die politischen Gegenmaßnahmen zur Privatisierungspolitik, namentlich die Verstaatlichungen in Lateinamerika, untersucht und bewertet. Da auf diesem Themengebiet entsprechend wenig Fachliteratur verfügbar ist, kann natürlich keine allumfassende Darstellung der Problematik gewährleistet werden. Ziel der Arbeit ist es daher sowohl einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion um die Auswirkungen von Direktinvestitionen auf das Wirtschaftswachstum des Gastlandes zu leisten, als auch neue Erkenntnisse über die ökonomischen Effekte von Verstaatlichungen zu gewinnen. Durch die Beantwortung der Fragestellung können Schlüsse für die künftige wirtschaftspolitische Ausrichtung der lateinamerikanischen Entwicklungsländer gezogen werden.
Gang der Untersuchung:
Der erste Teil der vorliegenden Abhandlung beschäftigt sich mit den definitorischen Grundlagen und der Klassifizierung ausländischer Direktinvestitionen. Dieser Abschnitt bildet den Ausgangspunkt für die nun folgende umfassende Darstellung der Auswirkung...
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