Ausländische Mediziner spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte der kulturellen Außenbeziehungen des Moskauer Staats. Vermittelnd wirkten sie nicht nur als Vertreter ihrer Profession, sondern auch als Diplomaten, Schriftsteller, Übersetzer, Künstler, Lehrer, Kaufleute und persönliche Berater der russischen Herrscher. Auf der Grundlage vor allem russischen Quellenmaterials werden erstmals umfassend die kultur- und migrationsgeschichtlichen Aspekte dieser Arbeitswanderung im Zeitraum vom ausgehenden 15. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts untersucht und die Biographien von fast 250 Medizinern vorgestellt.
"Dumschat bietet über das enge Thema hinaus wesentliche neue Erkenntnisse für die Medizingeschichte Russlands, eines Staates ohne eigene Medizinerausbildung, in der untersuchten Zeit, dazu Rolle und Funktion der Ausländer im Moskauer Russland überhaupt - eine grundlegende Arbeit, die zudem als biographisches Nachschlagewerk ausgesprochen nützlich ist." ABDOS-Mitteilungen 26, 2006/2