Die Deutschen schwanken zwischen Staatsvergottung und Staatsverspottung. In den letzten Jahren jedoch sieht sich der Staat Angriffen ausgesetzt, die nicht nur aus der Wirtschaft kommen. Sie laufen alle auf die Forderung hinaus, daß der Staat zurückgedrängt gehöre, wenn nicht sogar »abgeschafft«. In einer globalisierten Welt, so die zentrale Behauptung, können die Leistungen des Staates besser von privaten Organisationen erbracht werden, vom Transportwesen über die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit bis hin zur modernen Kriegsführung. Der Markt regele alles besser, der Staat störe bloß.
Erhard Eppler hält dagegen. In seinem umsichtig argumentierten und durch viele Beispiele belegten Plädoyer macht er deutlich, wie wichtig der Staat ist und daß wir keineswegs auf ihn verzichten können. Dabei wird sichtbar, daß der frühere Entwicklungsminister auch den Süden der Erde im Blick hat.
Erhard Eppler hält dagegen. In seinem umsichtig argumentierten und durch viele Beispiele belegten Plädoyer macht er deutlich, wie wichtig der Staat ist und daß wir keineswegs auf ihn verzichten können. Dabei wird sichtbar, daß der frühere Entwicklungsminister auch den Süden der Erde im Blick hat.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Überzeugend findet Rezensent Johanno Strasser dieses Buch von Erhard Eppler, in dem sich der frühere SPD-Minister gegen die Auflösungsprozesse des Staates unter dem Diktat des neoliberalen Marktfundamentalismus wendet. Wie er berichtet, führt Eppler vor Augen, wie der Vormarsch der neoliberalen Ideologie zu einer gefährlichen Schwächung der Staatlichkeit geführt hat. Angesichts der wachsenden ökologischen und sozialen Probleme dürfe die Entwicklung nicht weiter den Kräften des Marktes überlassen werden. Eppler zeige "mit aller Eindringlichkeit", dass die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht dadurch zu lösen sind, dass wir die Verantwortung auf den Markt abschieben. Ihre Lösung bedürfe der Politik. Zustimmend zitiert Strasser Epplers Fazit: "Der Staat ist kein Auslaufmodell. Ohne sein Gewaltmonopol ist die technische Zivilisation des 21. Jahrhunderts nicht lebensfähig."
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, das zeigt dieses Buch mit aller Eindringlichkeit, sind nicht dadurch zu lösen, dass wir die Verantwortung auf den Markt abschieben. Ihre Lösung bedarf der Politik, darum kann das Fazit nur lauten: 'Der Staat ist kein Auslaufmodell. Ohne sein Gewaltmonopol ist die Zivilisation des 21. Jahrhunderts nicht lebensfähig.'« Süddeutsche Zeitung