Tragisch genug, dass Jura Soyfer als einer der bedeutendsten österreichischen Autoren des 20. Jahrhunderts kaum bekannt, verlegt und gespielt wird, noch tragischer ist der Verlust des Wissens und des Bewusstseins um das Neo-Mittelalter, wie Jura Soyfer seine Zeit in "Geschichtsstunde im Jahre 2035" nannte, und um jenen Widerstand, dem auch Jura angehört hat, der gegen das mörderisch Mittalaltertümelnde angekämpft hat. Was weiß man noch oder schon über Viktor Grünbaum? Über Marika Szecsi? Über Erich Hubmann, Nikolos Tschcheidse, Grete Groß, John LaTouche, Herbert Berghof, Erich Meller, Georg Weissel? Es geht um ein verlorenes Alltagswissen, welches Grundlage für ein Alltagsdenken und -handeln von heute sein könnte, gerade wenn man im Post-Neo-Mittelalter, in der Welt nach 1945 lebt, einer alles andere als heilen Welt, in der nach wie vor, bzw. erst recht, unzählige "Astorias" und "Vinetas", bevölkert von "Lechner Edis" und von Gedanken an "Weltuntergänge", das Geschehen prägen ...
"Ausnahmezustand - Jura Soyfers Transit" ist neben Biografie ein kulturhistorischer Abriss jener Zeit, in der Jura Soyfer gelebt hat, ist eine Spurensuche, ein Herantasten an Ereignisse, an Menschen und ihr Handeln, die seiner und unserer Gegenwart angehören und zugleich scheinbar schon längst vegessen worden sind.
"Ausnahmezustand - Jura Soyfers Transit" ist neben Biografie ein kulturhistorischer Abriss jener Zeit, in der Jura Soyfer gelebt hat, ist eine Spurensuche, ein Herantasten an Ereignisse, an Menschen und ihr Handeln, die seiner und unserer Gegenwart angehören und zugleich scheinbar schon längst vegessen worden sind.