Weltpolitisch war das Jahr 2003 geprägt durch den Krieg gegen den Irak. Die vorgeblichen Gründe für diesen Feldzug einer 'Koalition der Willigen' unter Führung der USA haben der Überprüfung nicht standgehalten. Das Militär und andere staatliche Gewaltmittel scheinen mittlerweile zur 'ersten Wahl' der außenpolitischen Strategen geworden zu sein, anstatt, wie früher behauptet, nur ein letzter Ausweg. Vor allem die Europäer versprechen sich nun von der Weltorganisation der Vereinten Nationen eine Eindämmung anarchischer Gewalt, die Beseitigung von Regimen selbstsüchtiger 'Schurken' und ein Ende internationaler Rechtlosigkeit. Wird diese Hoffnung tragen? Oder wird das 'UN-Mandat' zur Lizenz für ein multinationales, exekutives 'High Tech'-Gewaltmonopol, das die Welt in sein weiträumiges Aktionsfeld verwandelt? In Essays und in den Osnabrücker Friedensgesprächen, die das Jahrbuch dokumentiert, werden diese Fragen diskutiert.