Museale Ausstellungen verhalten sich wie literarische Erzählungen und können deshalb mit erzähltheoretischen Methoden und Begriffen analysiert werden. Diese grundlegende These zu untermauern und exemplarisch anzuwenden, daran arbeitet dieses Buch. Dreh- und Angelpunkt ist dabei nicht die mittlerweile arrivierte Kultur-Textur à la Clifford Geertz, sondern das räumliche Arrangement als bedeutungsgenerierendes ästhetisiertes Beziehungsgeflecht, das an die Stelle der zu lesenden Erzählung tritt. Die Poetizität, die durch die absichtsvolle Kombination von Worten in der Literatur entsteht, findet sich im Arrangement der Objekte wieder. Im und gerade durch das räumliche 'Dazwischen' der Objekte konstituiert sich eine vermittelnde Instanz, die in wesentlichen Punkten der Erzählinstanz narrativer Texte gleicht. Die Literaturwissenschaft bietet einen methodischen 'Werkzeugkasten', der diesem poetisierten und vermittelten Charakter von (musealen) Ausstellungen entspricht. Damit ergeben sichneue Möglichkeiten für eine kritische und wissenschaftlich transparente Analyse von Ausstellungen.