Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.03.2006Lieber extrem als gemütlich
Bergsteigern, Genußkletterern und selbst jenen, die schon einmal den sechsten Schwierigkeitsgrad geklettert sind, öffnet sich hier eine andere Welt. Reinhold Messner schreibt zu Recht in seinem Vorwort: "Hainz zeigt in diesem Buch, wie sich das moderne Bergsteigen heute definiert." Das soll natürlich nicht heißen, daß der Autor ein Theoretiker ist, im Gegenteil: Auf jeder Seite des Buches erkennt man den außerordentlich vielseitigen Alpinisten, der über den Sinn seines Tuns und der hohen Risiken, die er eingeht, nicht lange spekuliert. Er sucht einfach neue Herausforderungen überall in der Welt von den Dolomiten über die Eiger-Nordwand bis zu schwierigsten Routen im Himalaya, auf Grönland, in Jordanien und Patagonien. Er sucht den Erfolg mit allen Mitteln, und da hat er keine Zeit, kein Organ für die Schönheiten der Natur oder für die Suche nach dem Sinn seines Tuns. Der vielseitige Berg- und Skiführer Hainz gehört im Sport-, Eis- und Mixedklettern zur Weltspitze. Als Wettkampfkletterer und mehrfacher Sieger bei internationalen Klettermeisterschaften ist er 1999 zum "Italienischen Bergsteiger des Jahres" ausgerufen worden. Das alles mag für Bergsteiger im traditionellen Sinn sehr gewöhnungsbedürftig sein. Die Fotos in dem reich ausgestatteten Buch zeigen immerhin, daß die Welt der Berge - die meisten Motive zeigen die Südtiroler Dolomiten - sich nicht verändert hat. Damit mögen sich die Bergfreunde, die sich in den alpinistischen Avantgardisten nicht mehr wiedererkennen können, trösten lassen. Beim Schreiben ist Hainz weniger standfest und originell denn als Alpinist. Aber darauf kommt es hier nicht an.
H.E.R.
"Ausstieg in die Senkrechte. Bergsteigen extrem" von Christoph Hainz. Mit einem Vorwort von Reinhold Messner. BLV Buchverlag, München 2005. 208 Seiten, 277 Fotos, dreizehn Zeichnungen. Gebunden, 35 Euro. ISBN 3-405-16988-7.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Bergsteigern, Genußkletterern und selbst jenen, die schon einmal den sechsten Schwierigkeitsgrad geklettert sind, öffnet sich hier eine andere Welt. Reinhold Messner schreibt zu Recht in seinem Vorwort: "Hainz zeigt in diesem Buch, wie sich das moderne Bergsteigen heute definiert." Das soll natürlich nicht heißen, daß der Autor ein Theoretiker ist, im Gegenteil: Auf jeder Seite des Buches erkennt man den außerordentlich vielseitigen Alpinisten, der über den Sinn seines Tuns und der hohen Risiken, die er eingeht, nicht lange spekuliert. Er sucht einfach neue Herausforderungen überall in der Welt von den Dolomiten über die Eiger-Nordwand bis zu schwierigsten Routen im Himalaya, auf Grönland, in Jordanien und Patagonien. Er sucht den Erfolg mit allen Mitteln, und da hat er keine Zeit, kein Organ für die Schönheiten der Natur oder für die Suche nach dem Sinn seines Tuns. Der vielseitige Berg- und Skiführer Hainz gehört im Sport-, Eis- und Mixedklettern zur Weltspitze. Als Wettkampfkletterer und mehrfacher Sieger bei internationalen Klettermeisterschaften ist er 1999 zum "Italienischen Bergsteiger des Jahres" ausgerufen worden. Das alles mag für Bergsteiger im traditionellen Sinn sehr gewöhnungsbedürftig sein. Die Fotos in dem reich ausgestatteten Buch zeigen immerhin, daß die Welt der Berge - die meisten Motive zeigen die Südtiroler Dolomiten - sich nicht verändert hat. Damit mögen sich die Bergfreunde, die sich in den alpinistischen Avantgardisten nicht mehr wiedererkennen können, trösten lassen. Beim Schreiben ist Hainz weniger standfest und originell denn als Alpinist. Aber darauf kommt es hier nicht an.
H.E.R.
"Ausstieg in die Senkrechte. Bergsteigen extrem" von Christoph Hainz. Mit einem Vorwort von Reinhold Messner. BLV Buchverlag, München 2005. 208 Seiten, 277 Fotos, dreizehn Zeichnungen. Gebunden, 35 Euro. ISBN 3-405-16988-7.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dies ist kein Buch für den normalen Berg- und Naturfreund! warnt Rezensent H.E.R. und ernennt den bergsteigenden Autor dieses "reich ausgestatteten" Buches zum "alpinistischen Avantgardisten". Bergsteigern und Genusskletterern werde sich mit diesen schwierigen Routen eine andere Welt eröffnen, schwärmt der Rezensent. und unterschreibt voll und ganz das Lob Reinhold Messners im Vorwort, dass Christoph Hainz hier einmal zeige, was modernes Bergsteigen heute ausmache. Dass Hainz beim Schreiben nicht ganz so standfest und originell ist wie als Alpinist, scheint daher mehr als verzeihlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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