Wenn ein Autor aus seinen Büchern in Literaturhäusern, Buchhandlungen, Stadtbibliotheken liest, hat die Literatur ein Heimspiel. Im Publikum sitzen Kenner und Liebhaber. Anders in Schulen: Hier betritt der Vorleser ein unsicheres Terrain. Literatur in die Schule zu bringen heißt, ein Auswärtsspiel zu bestreiten. Mit Niederlagen ist zu rechnen. Aber gewonnene Auswärtsspiele zählen bekanntlich doppelt. Oder anders gesagt, an Schulen kann Literatur fürs Leben prägen. Burkhard Spinnen berichtet über seine Erfahrungen mit Lesungen in der Schule. In "Auswärtslesen" beschreibt er die Umstände seiner Auftritte. Dabei nimmt er sie immer wieder die Zeit, darüber nachzudenken, welche Funktion die Literatur in der Schule haben sollte und welche sie heute hat. Abseits der Pisa-Studie ein pointiertes, eindringliches Buch über die Realität in der pädagogischen Provinz.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Aus diesem einstimmigen Essay möge ein Chor werden, der Kultur- und Bildungspolitikern in den Ohren klingt, wünscht sich Roswitha Budeus-Budde. Was Burkhard Spinnen auf Lesetour durch die Schulen der Republik erlebt, beobachtet, räsoniert und gekonnt mit Pointen versieht, ist für die Rezensentin nicht weniger als eine lebendige pädagogische und philosophische Abhandlung zur Lage der Sprach- und Literaturvermittlung. Düster schaut's aus, findet der Autor, der abfragbares Wissen, Zentralabitur und normierten Unterricht seinem Verständnis von Literatur als die eigene Existenz spiegelndes Rätsel gegenüberstellt. Und wie sich so eine Schullesung ohne Eventzauberei meistern lässt, lernt die Rezensent nebenher auch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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