Bündner Kinder wanderten Frühling für Frühling auf den Hütekindermarkt von Ravensburg, Tessiner Kaminfegerbuben im Herbst nach Mailand. Schweizer Söldner marschierten für Geld und Ehre auf viele Schlachtfelder, Haslitaler führten Rinder und Käse auf die lombardischen Märkte, Engadiner gründeten in halb Europa Zuckerbäckereien. Die Schweiz - ein Land von Auswanderern.Auf ihren Spuren haben Ursula Bauer und Jürg Frischknecht ein Dutzend'Auswanderungen' zusammengestellt, Routen von zwei bis neun Tagen. Ihre Wegleitung lädt dazu ein, die Schweiz zu verlassen: ins Elsass und ins Schwabenland, nach Meran und Mailand, Como und Domodossola, Aosta und Chamonix.Aus dem Inhalt:- Mit Solothurner Söldnern ins Elsass- Mit Bündner Schwabenkindern auf den Hütekindermarkt von Ravensburg- Mit Engadiner Schmalzhändlern durch den Vinschgau nach Meran- Zu Besuch bei den Untertanen im Veltlin- Mit den schwarzen Brüdern aus dem Tessin nach Mailand- Mit Haslitaler Rindern über Grimsel und Gries in die Lombardei- Mit Flugpionier Geo Chavez über den Simplonpass nach Domodossola- Mit Ehringer Kühen zu den Batailles des reines im Aostatal- Und schließlich: mit allerlei Volk nach Chamonix
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
In vieler Hinsicht lobenswert findet Rezensentin Bernadette Conrad dieses Buch mit Wanderbeschreibungen durch die Alpen. Nicht allein, dass es Fußwege aus der Schweiz fort durch die Alpen schildert. Zum Leseerlebnis macht dieses Lesewanderbuch für die Rezensentin, dass es auch das Wandern der Gedanken möglich macht: durch die Geschichte, die Zeit und auch die beschriebenen Landschaften. Dass es sich um ein Buch über das Auswandern aus dem "begehrten Einwanderungsland" Schweiz im wörtlichen Sinne mit vielen Querverbindungen handelt, findet die Rezensentin ebenfalls reizvoll an dieser Lektüre, an deren Wegesrändern sie mitunter auch Politisches liegen sieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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