Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,25, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Vertiefungskurs: Die Revolution 1848/49 in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon den Zeitgenossen der Mitte des 19. Jahrhunderts war bewusst, dass sie in einer Epoche beispielloser Auswanderung aus Deutschland lebten. Es ist daher wenig überraschend, dass dieses Jahrhundert oft als "Jahrhundert der Massenauswanderung" bezeichnet wird. Obgleich die zahlreichen Emigranten teilweise vollkommen unterschiedliche Motive hatten, ihr Heimatland zu verlassen, so ist es ein Phänomen, das in ganz Europa anzutreffen war. Es zog sich durch sämtliche gesellschaftliche Schichten und Berufsgruppen; es ergriff sowohl die ärmliche Unterschicht als auch wohlhabende Aristokraten. Diese Breite ist unter anderem zurückzuführen auf die gute Informationslage über das jeweilige Zielland, sodass man sich schon in der Heimat mit den Gegebenheiten in der "neuen Welt" vertraut machen konnte.Angesichts des Gewichts dieser Thematik kann sich die vorliegende Arbeit nicht in aller Breite auf die europäische Auswanderungsbewegung konzentrieren, und ist daher vornehmlich auf die Auswanderung aus Deutschland in die Vereinigten Staaten von Nordamerika im 19. Jahrhundert fokussiert. Ausgangspunkt meiner Untersuchung ist ein Handbuch von Gustav Struve aus dem Jahr 1867, anhand dessen ich zum Einen die erhältlichen Informationen für potenzielle Emigranten beleuchten möchte, zum Anderen untersuche ich den Standpunkt Struves bezüglich der Vereinigten Staaten näher. Er selbst gehörte den German Forty-Eighters an, jener Gruppe von Auswanderern, die Deutschland nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 desillusioniert verließen bzw. verlassen mussten. Die Kernfragen der Arbeit konzentrieren sich deshalb auch auf die Person Struves: Wie sieht er die Vereinigten Staaten als Zielland? Worauf baut sich dieses Wissen auf und was haben eigene Erlebnisse dazu beigetragen? Ebenso werde ich untersuchen, ob sein Werk ausreichende Objektivität besitzt und wie fundiert sein Wissen überhaupt sein kann. Warum Struve gerade die Staaten als Ziel empfiehlt, wo er doch selbst nach einigen Jahren Aufenthalt wieder nach Deutschland zurückkehrte, wird ebenfalls Gegenstand nachfolgender Untersuchung sein. Die übergeordnete These, dass die Berichterstattung und Informationen über das Zielland selten objektiv waren, wird sich deshalb anhand der gestellten Leitfragen klären und im Schlussteil beantwortet werden.
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