Das Wissen um den Ausweg aus dem menschlichen Leid ist fast völlig verloren gegangen, obwohl es in Form der Weisheitsschriften aller Völker vor aller Augen liegt. Die Stationen dieses Buches zeigen den Weg aus dem individuellen Leid auf, aus jedem. Die sogenannte Goldene Regel besagt, dass ich mit einem beliebigen anderen Menschen so umgehen soll, wie ich möchte, dass er mit mir umgeht. Ein solches Ideal erscheint sowohl irreal als auch unglaubwürdig. Vielmehr haben sich so gut wie alle Menschen vom archaischen Prinzip "Auge um Auge" nicht einen Millimeter entfernt. Einer der Gründe ist die verbreitete Unklarheit über die eigene eigentliche Identität, genauer, über die beiden Identitäten. Der Dichterfürst deutet die Voraussetzung für die Herauslösung aus dem persönlichen Leid wie folgt an: "Von der Gewalt, die alle bindet, befreit der (!) Mensch sich, der sich überwindet" (Goethe: Die Geheimnisse). Der spirituelle Weg ist an seinen Früchten zu erkennen. Die Inhalte dieses Buches - weit entfernt von jeder kirchlichen Phrasendrescherei - zeigen, wie handfest und praktisch begehbar der individuelle Ausweg aussieht. Sie sind nichts für zartbesaitete Naturen, denn sie stellen so ziemlich alles prinzipiell in Frage, was heute als grundlegendes Lebensverständnis und gefestigte Weltsicht gilt. Nicht umsonst betonen die geistigen Zeugnisse aller Kulturen, dass eine grundsätzliche Umkehr im Bewusstsein der Menschen erforderlich ist - diese Notwendigkeit zeichnet sich bei der nahenden Klimakatastrophe ja schon ab -, um das Leid aus ihrem Leben zu verbannen.
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