Ziel der Pfortaderastligatur (PBL) ist es, ein Leberversagen nach ausgeprägter Hepatekomie zu vermeiden. Klinische Studien zeigen jedoch, dass trotz hepatozellulärer Atrophie Tumore im ligierten Leberlappen nicht immer schrumpfen, sondern gegebenenfalls ein beschleunigtes Wachstum zeigen. Obwohl bekannt ist, dass das Tumorwachstum von der Mikrozirkulation des Wirtes abhängt, war bisher nicht bekannt, wie die PBL die Mikrozirkulation und das Tumorwachstum beeinflusst. Deshalb wurden in der Studie die mikrozirkulatorische Antwort, der mikrovaskuläre Umbau und die Konsequenzen auf die parenchymale Zellproliferation nach PBL in BALB/c Mäusen untersucht. Des Weiteren beschäftigte sich die Studie mit den zeitabhängigen Effekten der PBL auf die Angiogenese und dem Wachstum von kolorektalen Lebermetastasen. Die Forschungen zeigen, dass die PBL zum einen nur initial ein mikrozirkulatorisches Versagen mit Atrophie induziert, das von einem mikrovaskulären Umbau, Normoxygenierung und hepatozellulärer Proliferation gefolgt ist. Zum anderen induziert die Regeneration der initial atrophierten Leber eine kompensatorisch gesteigerte Angiogenese, die das stark verzögerte Wachstum beschleunigt.
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