Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation und Wirtschaft, FernUniversität Hagen (Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die wissenschaftliche Forschung über die Auswirkungen der Erwerbslosigkeit auf Familien begann in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zur Zeit der Weltwirtschaftskrise, und war hauptsächlich in den USA und in Großbritannien zentriert. Die meisten Studien aus diesem Zeitraum konzentrierten sich auf die finanziellen Einbußen und die daraus entstehenden psychosozialen Folgeprobleme für die Betroffenen und ihre Familien. Dabei ging es oft um die Autoritätsproblematik des erwerbslos gewordenen Vaters, für welche hauptsächlich das stark verminderte Einkommen (die so genannte "ökonomische Deprivation") verantwortlich gemacht wurde. So widmete sich beispielsweise die bekannte Untersuchung von Komarovsky (1940) primär der Frage, ob und in welcher Weise die elterliche und vor allem die väterliche Autorität durch den Verlust der Ernährerrolle in den Familien zusammenbricht. Diese Folgeerscheinung des Verlustes wirtschaftlicher Macht fand er jedoch nur bei wenigen Familien bestätigt.Schon damals wurde allerdings versucht, Bedingungsvariablen herauszuarbeiten, welche die heterogenen Resultate erklären sollten. Komarovsky (1940) begründete ihr Prozeßprardigma, welches besagt, dass die eheliche Qualität vor dem Eintritt der Erwerbslosigkeit bestimmt, welche Auswirkungen letztere auf die Partnerschaft hat. Gleichwohl fand er auch alarmierende, weitgehend homogene Auswirkungen familiärer Erwerbslosigkeit, wie z.B. die Tendenz zur sozialen Isolation der betroffenen Familien (1940).Ein zweiter wichtiger Forschungsstrang dieser Epoche stellte sich die Frage nach den Auswirkungen auf die gesellschaftlich-politische Orientierung der Betroffenen (z.B. Bakke 1940). Obwohl eine Radikalisierung der politischen Einstellungen erwartet wurde, stellte sich auch diese aufgrund der Befunde als weitgehend unbegründet heraus.Zur methodischen Herangehensweise ist festzustellen, dass es sich fast immer um Fallstudien handelte, in welchen versucht wurde, Verlaufsformen der Anpassung an die Situation der Erwerbslosigkeit zu erkennen, oder unterschiedliche Adaptations- und Bewältigungstypen empirisch zu unterscheiden.
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