Seit Jahrzehnten bildet die Gattung Autobiographie einen Schwerpunkt literaturwissenschaftlicher Forschung. Die Frage nach der Motivation des Autors, das eigene Leben darzustellen, spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein seit der Antike bekanntes Motiv zur Abfassung autobiographischer Schriften ist das Bedürfnis der Verteidigung und Rechtfertigung der eigenen Person gegenüber öffentlichen Vorwürfen und Angriffen. Auch die Selbstbiographie >>Mein Leben und Streben<< des deutschen Erfolgsschriftstellers Karl May aus dem Jahr 1910 verdankt ihre Entstehung diesem Bedürfnis. Wolfgang Hainsch untersucht in seiner Arbeit die Autobiographie Mays hinsichtlich der impliziten und expliziten apologetischen Strategien des Dichters - unter Berücksichtigung der Erzähltechnik sowie formaler und stilistischer Gegebenheiten. Anmerkungen zu Theorie und Problemen der Gattung Autobiographie in Bezug zum gesamten literarischen Werk Mays runden die Analyse ab. Das Buch richtet sich sowohl an Literaturwissenschaftler als auch an den an Autobiographieforschung interessierten Laien sowie an alle, welche sich intensiver mit Leben und Werk Karl Mays beschäftigen möchten.