Friedrich Christoph Oetingers Genealogie ist ein markantes Kronzeugnis der pietistischen Frömmigkeitsbewegung des 18. Jahrhunderts und spätes Beispiel pietistischer Autobiographik in der Epoche der Aufklärung. In dieser Studie wird der Text erstmals historisch-kritisch ediert. Die Analyse der derzeit greifbaren Handschriften erlaubt es, bislang geltende Urteile über inhaltliche Eigenarten und Entstehung zu revidieren. Eine Dokumentation der Wirkungsgeschichte verdeutlicht, dass man die Genealogie auch außerhalb pietistischer Kreise beachtete. Schließlich beleuchtet der von Grund auf neu erarbeitete Stellenkommentar, dass Oetinger in einer von hermetischem Gedankengut geprägten Tradition wurzelte, die seit dem 16. Jahrhundert in einem spannungsreichen Verhältnis zu lutherisch-orthodoxen Lehren stand und im 18. Jahrhundert unter Pietisten und Neorosenkreuzern fortlebte.
«Die Ausgabe von Ulrike Kummer eignet sich als Studientext (...) für Forscher der immer noch wenig bearbeiteten alchemistischen Bezüge und Ideen Oetingers ist sie unverzichtbar. (...) Über das historische Studium Oetingers, des Pietismus, der Autobiographie hinaus ist die Beschäftigung mit diesem unkonventionellen Theologen in Zeiten von fundamentalistischen Tendenzen, Funktionalisierungen, Quantifizierungen und Simplifizierungen erschütternd anregend.» (Martin Weyer-Menkhoff, Theologische Literaturzeitung)
«[Ulrike] Kummer hat sich mit ihrer Edition der »Genealogie der reellen Gedancken eines Gottes=Gelehrten« den Verdienst erworben, diese wichtige Autobiografie in einer mustergültigen Edition erschlossen zuhaben. Der reichhaltige Anmerkungsapparat zur Genealogie ist eine weitere Fundgrube für die Forschung, lässt sich doch die Fülle der Informationen auch bei weiteren Arbeiten zur Geschichte des Pietismus als Informationsquelle mit Gewinn heranziehen.» (Eberhard Fritz,Blätter für württembergische Kirchengeschichte)
«Angesichts der Fülle von (zum Teil kaum noch bekannten) Namen und Werken bietet der präzise und profunde Kommentar ein >Who is Who «Kummers [...] treffende Beschreibung von Oetingers irenischem Programm als Synopse 'böhmistisch-heterodoxer' und 'lutherisch-kirchlicher' Lehre mit dem Anspruch auf Definitionshoheit über die kirchliche Lehre selbst [überzeugt]. Aus dieser Warte ist der editorische Blick auf die o.g. disparaten Strömungen grundlegend geöffnet und nicht durch eine wie auch immer motivierte Vorentscheidung verengt. Die Dissertation [...] belegt eindrücklich, dass eine integrierende Forschung über die Bande der engen Fachgrenzen zu spielen vermag (...).» (Friedemann Stengel, Pietismus und Neuzeit 38, 2012)
«[Ulrike] Kummer hat sich mit ihrer Edition der »Genealogie der reellen Gedancken eines Gottes=Gelehrten« den Verdienst erworben, diese wichtige Autobiografie in einer mustergültigen Edition erschlossen zuhaben. Der reichhaltige Anmerkungsapparat zur Genealogie ist eine weitere Fundgrube für die Forschung, lässt sich doch die Fülle der Informationen auch bei weiteren Arbeiten zur Geschichte des Pietismus als Informationsquelle mit Gewinn heranziehen.» (Eberhard Fritz,Blätter für württembergische Kirchengeschichte)
«Angesichts der Fülle von (zum Teil kaum noch bekannten) Namen und Werken bietet der präzise und profunde Kommentar ein >Who is Who «Kummers [...] treffende Beschreibung von Oetingers irenischem Programm als Synopse 'böhmistisch-heterodoxer' und 'lutherisch-kirchlicher' Lehre mit dem Anspruch auf Definitionshoheit über die kirchliche Lehre selbst [überzeugt]. Aus dieser Warte ist der editorische Blick auf die o.g. disparaten Strömungen grundlegend geöffnet und nicht durch eine wie auch immer motivierte Vorentscheidung verengt. Die Dissertation [...] belegt eindrücklich, dass eine integrierende Forschung über die Bande der engen Fachgrenzen zu spielen vermag (...).» (Friedemann Stengel, Pietismus und Neuzeit 38, 2012)