Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Freudig begrüßt Alfred Schlienger die nun vorliegenden Lebenserinnerungen des 2007 verstorbenen Schriftstellers, Dramatikers und Theatermachers George Tabori, der heute hundert Jahre alt geworden wäre. Er würdigt Tabori als "charmantesten Provokateur des Theaters" und "melancholischen Sonnyboy". Der erste Teil der Erinnerungen (der 2007 auch schon separat erschienen ist) beschreibt für Schlienger liebvoll-ironisch die Familie und Verwandtschaft Taboris, der zweite Teil die Kriegsjahre und Taboris Flucht durch Europa bis nach Jerusalem. Besonders haben ihm die vielen Anekdoten und Pointen Taboris sowie die "doppelbödige Leichtfüßigkeit" des Erzählens. Gern hätte er davon mehr gelesen, insbesondere über Taboris Nachkriegstouren in die USA und seinen Weg zurück nach Europa, doch die Erinnerungen bleiben zu seinem Bedauern ein Fragment.
© Perlentaucher Medien GmbH
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