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Wien? Verloren. Wodurch und warum, ist einerlei. Nicht die Katastrophe an sich ist von Interesse, nicht die Ursachen, die dazu führten, dass Wien zur Ruine geworden ist, zur in sich verschobenen, versetzten Stadt. Der Fokus dieser kurzen bis längeren Erzählungen liegt auf dem, was sich zwischen den Trümmern noch regt. Direkt nach jener Nacht, aber auch Tage, Wochen und Monate später.Wie geht es denen, die nicht umgekommen sind, wie überleben sie? Die Stimmungen und Momentaufnahmen erzählen von Misstrauen, Angst und Fatalität, aber auch von Hoffnung, Erinnerung, von einer Neuausrichtung. Die…mehr

Produktbeschreibung
Wien? Verloren. Wodurch und warum, ist einerlei. Nicht die Katastrophe an sich ist von Interesse, nicht die Ursachen, die dazu führten, dass Wien zur Ruine geworden ist, zur in sich verschobenen, versetzten Stadt. Der Fokus dieser kurzen bis längeren Erzählungen liegt auf dem, was sich zwischen den Trümmern noch regt. Direkt nach jener Nacht, aber auch Tage, Wochen und Monate später.Wie geht es denen, die nicht umgekommen sind, wie überleben sie? Die Stimmungen und Momentaufnahmen erzählen von Misstrauen, Angst und Fatalität, aber auch von Hoffnung, Erinnerung, von einer Neuausrichtung. Die vieles bedeuten kann, eben auch die Hinwendung zum Sterben. Was macht die Umkehrung aus uns, wenn das Kaputte die Norm wird und das Ganze zur Ausnahme? Wenn die Bilder, die man aus alten Wochenschaufilmen oder aktueller Kriegsberichterstattung kennt, zur eigenen Heimat werden? Einmal nur. Stand er zögernd geschlagene zwei Stunden still. Wütete es in ihm, das Für, das Wider, das innere Abwägen,ob er das Ding in der Hand hineinschleudern sollte in dieses einzig heil gebliebene Schaufenster, sah gar nicht, was dahinter lag, sah nur das Ganze, die Fläche und den Spiegel, und davor liegend unzählige Gegenstände, die man hätte hineinschleudern können. Die von anderen fallengelassen worden waren, um dieses letzte Heile zu verschonen.
Autorenporträt
geboren 1967, aufgewachsen in Eferding, Oberösterreich, als Wirtstochter. Besuchte die Sozialakademie Linz und lebt seit 2000 in Wien. Arbeitete u.a. mit alkoholkranken Menschen und mit arbeitslosen Jugendlichen, aber auch mehrere Jahre im Bereich Onlineredaktion und Projektorganisation. Karin Peschka publizierte in diversen Anthologien und schrieb Kolumnen für oe1.ORF.at.Kunstbuch Sterntaler (mit Michael Hedwig) 2008. Zahlreiche Auszeichnungen für ihren Debütroman Watschenmann (2014): Wartholz Literaturpreis 2013, FLORIANA Literaturpreis 2014 und ALPHA-Literaturpreis 2015. Für FanniPold erhielt sie das Elias Canetti-Stipendium 2015 und 2016. Die Autorin verfasste weitere Publikationen in diversen Anthologien und Literaturzeitschriften.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Ein Unglück legt Wien in Schutt und Asche, ganz plötzlich ist die Welt eine andere. Die Überlebenden werden vorgestellt. 31 Lebensläufe - vorher, nachher -, kurz angerissen. Unnützes Wissen, zerbrochene Träume, sinnlose Karriereziele - ohne die hochtechnisierte Zivilisation, alles hinfällig. Überleben will gelernt sein. Sugar liest im Szenenbild der verwüsteten Stadt Sylvia Plath. Vier Handwerkerbrüder machen Baupläne, Britt und Jojo üben Upcyling im Krankenhaus. Karin Peschka, die für den Auszug aus ihrem Erzählband mit dem Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2017 ausgezeichnet wurde, beschreibt diese Schicksale in einer zerschlagenen Sprache. Jeder kämpft für sich allein. Kaum auszuhalten ist das allgegenwärtige Misstrauen, dann taucht das ICH auf. Eine Frau, die ihre Überlebenspläne und die Vorbereitungen für ihre Autolyse schildert - denn alles Abgestorbene frisst sich selbst auf. Die Menschheit geht vor die Hunde, die meist herrenlos durch die Geschichten streifen. Zusammen mit dem Kindl, das in der letzten Erzählung auftritt, bilden sie ein Rudel. Verwöhnte Hunde und ein verzärteltes Kind finden zur Stärke durch Gemeinschaft, eine neue Zukunft wird denkbar.

© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)