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Diesem Buch liegt die Frage nach der Identität des europäischen Denkens zugrunde. Es untersucht, wie sich im Abendland eine spezifische Gestalt des Wissens formiert hat.Dies geschieht zunächst anhand des Begriffs der Autonomie, nach der in der griechischen Antike die Wissenschaften als eine selbsttätig-durchsichtige Veranstaltung konzipiert wurden; sowie anhand des Begriffs der Autorität, nach der im römischen Denken Wissen an die auctoritas von Personen gebunden blieb.Auf dem griechisch-römischen Hintergrund wird dann vor allem das Trinitätsmodell von Augustin, das für das Denken im…mehr

Produktbeschreibung
Diesem Buch liegt die Frage nach der Identität des europäischen Denkens zugrunde. Es untersucht, wie sich im Abendland eine spezifische Gestalt des Wissens formiert hat.Dies geschieht zunächst anhand des Begriffs der Autonomie, nach der in der griechischen Antike die Wissenschaften als eine selbsttätig-durchsichtige Veranstaltung konzipiert wurden; sowie anhand des Begriffs der Autorität, nach der im römischen Denken Wissen an die auctoritas von Personen gebunden blieb.Auf dem griechisch-römischen Hintergrund wird dann vor allem das Trinitätsmodell von Augustin, das für das Denken im Mittelalter maßgebend war, als Vereinigung des Autonomie- und des Autoritätskonzepts rekonstruiert: Vater, Sohn und Heiliger Geist sind als drei Personen zugleich Ein Wissen.Mit Descartes, Begründer der neuzeitlichen Wissenschaften, treten dann Autonomie und Autorität auseinander, verweisen jedoch aufeinander: er konzipiert einerseits die Wissenschaften als autonome Handlungen des menschlichen Geistes, die andererseits der Autorität Gottes bedürfen, um wahres Wissen zu begründen.Schließlich wird anhand der Philosophie Kants als Repräsentanten des modernen Denkens untersucht, wie sich in ihr die Autonomie menschlicher Erkenntnis mit dem Glauben verbindet, der Mensch sei zur Verwirklichung des "Reichs Gottes auf Erden" berufen.Die Arbeit versteht sich als epistemologischer Beitrag zur Diskussion um den Charakter des westlichen Denkens.
Autorenporträt
Alexander von Pechmann wurde am 2.8.1950 in München geboren. Nach dem Abitur studierte er Philosophie, Rechtswissenschaft und Politologie in Regensburg und München, wo er 1981 mit einer Arbeit über Hegels Logik promovierte. Er ist seit 1981 Mitherausgeber der Zeitschrift "Widerspruch - Münchner Zeitschrift für Philosophie" und seit 2006 Privatdozent für Philosophie an der Universität München.