Die Studie plädiert für eine Resymmetrisierung des Sprachlichen und des Bildlichen in der Analyse der Gegenwartsgesellschaft. Bildlichkeit wird als eine vom Wahrnehmungsmodus unterschiedene, auf dargestellte Welt verweisende, soziale Sinnform aufgefasst, die nicht als substantielles Objekt, vielmehr als zeitbindendes Ereignis in komplexen Handlungsketten fungiert. Die Darstellung von Darstellungsformen gehört zu den Arbeitsweisen moderner Kunst. In der Gegenwartskunst kann die Kombinatorik von Formen als Katalysator für innerkünstlerische Transformationen identifiziert werden. Zugleich artikuliert sie als bildende Kunst ein spezifisches Verhältnis nicht nur zur historischen, sondern auch zur operativen Zeit, indem sie sich in jeweiligen Gegenwarten als beständige Selbsterneuerung in der Zeit oder als asynchrones Kunsterleben ins Werk setzt. Offenbar kann sich autonome Kunst wie auch die Autonomie anderer Sinnsysteme nur als multiple Freiheit mit ökologischen Synchronisationen etablieren und sich so immer wieder erneuert realisieren.
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