Für seine Ausgabe vom 14. Juni 1993 textete das Hamburger Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL schlagzeilenhaft: "Nervenkrieg im Klassenzimmer - Horror-Job Lehrer". Der Titelartikel vermochte in gedrängter Schärfe das darzustellen, was vielfach unausgesprochen - trotz der bislang llosen und international anerkannten Effizienz des dreigliedrigen deutschen Schulsystems - Eltern, Pädagogen und Erziehungswissenschaftler zunehmend zu verunsichern beginnt: das kontinuierliche Ausblassen, der Schwund der Autorität hinsichtlich der pädagogisch zu verantwortenden Persönlichkeitsbildung. Tout comprendre c'est tout pardonner. Denn pädagogische Arbeit ohne Reflexion gleitet in blinden Aktionismus ab.