In "Autorität und Kooperation" werden sechs verschiedene Ebenen der kooperativen Autorschaft behandelt. 1. Die mediale Ebene: Alexander Kluges Oeuvre besteht nicht nur aus einem, sondern aus verschiedenen Medien. 2. Die Öffentlichkeitsebene: die Enklaven der verschiedenen Öffentlichkeiten ineinander schaffen die poetischen und politischen Räume. 3. Die biographische Ebene: Kluges Erinnerungen an seine Kindheit und die Kooperationserfahrungen existieren in seiner Person nebeneinander. 4. Die Produktionsebene: Kluge kooperiert mit verschiedenen Künstlern, Schriftstellern, Experten bzw. Wissenschaftlern und Politikern. Das ist die kooperative Autorschaft im engsten Sinne. 5. Die rezeptionsästhetische Ebene: Die Kooperation zwischen Autor und Leser ist das, was hier als der Kern der kooperativen Autorschaft bezeichnet wird. 6. Die kooperative Autorschaft bezüglich der Erinnerungs- bzw. Gedächtniskultur: Es wird die Frage gestellt, was ein kollektives Gedächtnis ist, und was für Rollen das Schweigen, das Vergessen, die Veränderung und die Verfälschung spielen können. Es geht also um die Frage nach der Authentizität der Literatur. All diese Ebenen sind miteinander so verwoben und vermischt, dass eine Unterscheidung im konkreten Fall oft fast unmöglich erscheint.