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Ayse Erkmen erhält den Ernst Franz Vogelmann-Preis 2020 Ayse Erkmen ist nicht überraschend auf die Weltbühne der Kunst getreten, dafür aber doch mit Aktionen voll konzeptueller Wucht. Die in Istanbul in den frühen 1970er Jahren als klassische Bildhauerin ausgebildete und heute dort sowie in Berlin lebende Künstlerin sorgte etwa mit ihrem Helikopterflug um den Münsteraner Dom im Rahmen der SkulpturProjekte 1997 der Helikopter hatte eine im Weltkrieg beschädigte Skulptur am Haken oder 20 Jahre später mit der ebenfalls für die SkulpturProjekte entstandenen Arbeit »On Water«, bei der im…mehr

Produktbeschreibung
Ayse Erkmen erhält den Ernst Franz Vogelmann-Preis 2020
Ayse Erkmen ist nicht überraschend auf die Weltbühne der Kunst getreten, dafür aber doch mit Aktionen voll konzeptueller Wucht. Die in Istanbul in den frühen 1970er Jahren als klassische Bildhauerin ausgebildete und heute dort sowie in Berlin lebende Künstlerin sorgte etwa mit ihrem Helikopterflug um den Münsteraner Dom im Rahmen der SkulpturProjekte 1997 der Helikopter hatte eine im Weltkrieg beschädigte Skulptur am Haken oder 20 Jahre später mit der ebenfalls für die SkulpturProjekte entstandenen Arbeit »On Water«, bei der im Münsteraner Hafenbecken die Besucher über Wasser wandeln durften, weltweit für Aufsehen. Allerdings besitzt der Gegensatz von Okzident und Orient für sie kaum künstlerische Relevanz, sucht sie doch danach, »was der Ort und die Situation von (ihr) verlangen«. In ihren Aktionen, Installationen und Interventionen richtet sich Erkmens Aufmerksamkeit also auf die spezifischen Eigenheiten des jeweiligen Ortes. Dabei fällt der Blick auf das Beiläufige, Übersehene, auf das, was die Komplexität kaschiert, wenn Geschichte und Funktion sich überblenden. Im Juli 2020 erhält Ayse Erkmen nun den fünften Ernst Franz Vogelmann-Preis für Skulptur, der seit 2008 alle 3 Jahre in Heilbronn vergeben wird sie ist die erste Frau in der Reihe der bisherigen Preisträger Roman Signer, Franz Erhard Walther, Thomas Schütte und Richard Deacon. Ihre auf Zeit angelegten Arbeiten verschwinden mit dem Ende der Ausstellungen, das Dauerhafte und Festgefügte galt ihr schon immer als suspekt. Ayse Erkmens Arbeit zielt denn auch nicht auf das dauerhafte Kunstwerk, sondern erzeugt mit minimalen Eingriffen vor Ort einen temporären Zustand, der die Wahrnehmung fordert und als Erinnerung bleibt. In fünf Jahrzehnten ist so ein immer auf dem Skulpturalen fußendes und von Gedankenschärfe, Sinnlichkeit und formaler Konsequenz geprägtes _uvre entstanden, in welchem sich eine Vielfalt von Konzepten, Formen, Medien und Materialien auf unterschiedlichsten Ebenen kreuzen. Das Buch liefert einen fulminanten Überblick über diese Werkgenese, zu der der äußerst instruktive Text der Kuratorin Rita Täuber einen zusätzlichen Schlüssel liefert.

Ausstellung:
Städtische Museen Heilbronn / Kunsthalle Vogelmann, 18/7 1/11/2020

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