Profitieren Sie vom Zukunftsmarkt im Internet Die Zukunft des digitalen Handels liegt im Business-to-Business. Der Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen wächst um jährlich 300 Prozent. Die Vorteile: Die Unternehmen sind schneller, flexibler und effizienter; sie lagern Leistungen aus und sparen dabei Kosten. Traditionelle Geschäftsbeziehungen sind dagegen oft zu schwerfällig für die schnelle Business-Welt von heute. Viele Firmen sehen zwar das riesige Potenzial, wissen aber nicht, wie sie dieses ausschöpfen können. Michael Cunningham bietet die erste Blaupause für eine konsequente Digitalisierung von Geschäftskundenbeziehungen. Schritt für Schritt und mit vielen Beispielen aus der Praxis erläutert er die Möglichkeiten des E-Commerce und zeigt Managern, wie sie eine erfolgreiche Strategie für ihr Unternehmen entwickeln. Michael J. Cunningham ist Gründer und CEO der Harvard Computing Group, einer internationalen Beratungsfirma für Business und Technik und für innovative Strategien und Internetlösungen. Wenn Sie eine Firma besitzen, betreiben oder an ihr beteiligt sind, wird B2B-E-Commerce in den nächsten zwei Jahren sehr wichtig für Sie werden. Lehnen Sie sich nicht zurück - wir reden von zwei Internet-Jahren oder 50 bis 60 Kalendertagen. Michael J. Cunningham In diesem Buch erfahren die Leser alles über B2B in der Unternehmenspraxis, wie sie das neue Wachstumspotenzial nutzen, Hilfestellung für die strategische und technische Umsetzung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2001Mehr als die Silbe "com"
Spuren einer heiklen Euphorie auf dem Gang ins Netz
Michael Cunningham: B2B - Erfolgreiche Geschäftsbeziehungen im Internet. Kosten senken, Abläufe optimieren, Synergien nutzen. Financial Times Prentice Hall, München 2001, 198 Seiten, 89,95 DM.
Das aus dem Englischen übersetzte Fachbuch wird vom Verlag reichlich vollmundig, schon fast reißerisch angepriesen. So heißt es, Michael Cunningham, Gründer und Chief Executive Officer des Beratungshauses Harvard Computing Group, biete hiermit die erste systematische Anleitung für die Digitalisierung der Geschäftsbeziehungen, das heißt für den B2B-E-Commerce. Die Schrift stelle insofern auch die erste Blaupause für eine erfolgreiche B2B-Strategie dar. Nach derartigen Ankündigungen sind die Erwartungen des Lesers hoch. Nach der Lektüre bleibt jedoch ein zwiespältiger Eindruck: Geboten wird eine weitere praxisorientierte Einführung in den B2B-E-Commerce - also in ein Thema, über das in den vergangenen Monaten bereits mit großer Intensität diskutiert und viel publiziert worden ist.
Der Leser erfährt einmal mehr, welche Anpassungsmaßnahmen und Veränderungen Unternehmen vornehmen müssen, wenn sie in Zukunft von den Segnungen des B2B-Business profitieren wollen. Michael Cunningham weist zu Recht darauf hin, daß der Gang ins Netz für ein bestehendes Unternehmen mehr bedeute als lediglich einen Punkt und die Silbe "com" hinter den Firmennamen zu setzen sowie eine neue Website aufzubauen. Die breite geschäftliche Nutzung des Internet verändere viele betriebliche Aufgaben wie den Kundendienst, die Produktentwicklung, den Absatz, das Marketing und das Finanzwesen. Die entsprechenden Abläufe müßten überarbeitet werden. Dreh- und Angelpunkt für die Ausschöpfung der Chancen des B2B-E-Commerce sei dabei stets das Verstehen der Zielbranche und ihrer Arbeitsweise. Der Berater meint damit wohl die Spielregeln und Gesetzmäßigkeiten der jeweiligen Branche.
Dies sind wichtige und richtige Hinweise. Dennoch fragt sich, ob solche Aussagen, die in Podiumsdiskussionen oder Kolumnen passen, dem mit der Thematik schon vertrauten Leser aus der Praxis wirklich weiterhelfen. Zweifel sind angebracht. Hinzu kommt, daß Michael Cunningham in seiner Einschätzung des Potentials von B2B-Lösungen überaus optimistisch ist. So meint er etwa - ganz im Bann der Euphorie, die bis in die erste Häfte des Jahres 2000 blind machte -, der B2B-E-Commerce stelle ein neues Kapitel in der Geschichte der Wirtschaft dar. Die Realität sieht bisher anders aus. Bei nicht wenigen B2B-Pionieren sitzt die Enttäuschung tief. Es macht sich die Erkenntnis breit, daß gut Ding Weile haben will. Erfolg ohne harte handwerkliche Arbeit gibt es auch bei der Implementierung des B2B-E-Commerce nicht. Hierüber liest man in der vermeintlichen Blaupause freilich kaum etwas.
Vor diesem Hintergrund muß man den Wert dieser Schrift relativieren. Sie bietet dem Einsteiger in die Thematik Einblicke; den in der Materie schon etwas bewanderten Leser - und davon gibt es heute viele in den Unternehmen - wird sie nicht ganz zufriedenstellen, eher sogar langweilen. Selbst dem ansonsten so optimistischen Buchautor scheinen im Schlußkapitel gewisse Zweifel ob seiner B2B-Markt-Einschätzungen zu beschleichen, wenn er schreibt: "Vielleicht behalten am Ende die Bedenkenträger die Oberhand in einer Welt, in der für ein Unternehmen nur eines sicher ist: daß ein Wettbewerber seinen Marktanteil haben will, und das möglichst schnell."
ROBERT FIETEN
(Management-Forschungs-Team, Köln)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Spuren einer heiklen Euphorie auf dem Gang ins Netz
Michael Cunningham: B2B - Erfolgreiche Geschäftsbeziehungen im Internet. Kosten senken, Abläufe optimieren, Synergien nutzen. Financial Times Prentice Hall, München 2001, 198 Seiten, 89,95 DM.
Das aus dem Englischen übersetzte Fachbuch wird vom Verlag reichlich vollmundig, schon fast reißerisch angepriesen. So heißt es, Michael Cunningham, Gründer und Chief Executive Officer des Beratungshauses Harvard Computing Group, biete hiermit die erste systematische Anleitung für die Digitalisierung der Geschäftsbeziehungen, das heißt für den B2B-E-Commerce. Die Schrift stelle insofern auch die erste Blaupause für eine erfolgreiche B2B-Strategie dar. Nach derartigen Ankündigungen sind die Erwartungen des Lesers hoch. Nach der Lektüre bleibt jedoch ein zwiespältiger Eindruck: Geboten wird eine weitere praxisorientierte Einführung in den B2B-E-Commerce - also in ein Thema, über das in den vergangenen Monaten bereits mit großer Intensität diskutiert und viel publiziert worden ist.
Der Leser erfährt einmal mehr, welche Anpassungsmaßnahmen und Veränderungen Unternehmen vornehmen müssen, wenn sie in Zukunft von den Segnungen des B2B-Business profitieren wollen. Michael Cunningham weist zu Recht darauf hin, daß der Gang ins Netz für ein bestehendes Unternehmen mehr bedeute als lediglich einen Punkt und die Silbe "com" hinter den Firmennamen zu setzen sowie eine neue Website aufzubauen. Die breite geschäftliche Nutzung des Internet verändere viele betriebliche Aufgaben wie den Kundendienst, die Produktentwicklung, den Absatz, das Marketing und das Finanzwesen. Die entsprechenden Abläufe müßten überarbeitet werden. Dreh- und Angelpunkt für die Ausschöpfung der Chancen des B2B-E-Commerce sei dabei stets das Verstehen der Zielbranche und ihrer Arbeitsweise. Der Berater meint damit wohl die Spielregeln und Gesetzmäßigkeiten der jeweiligen Branche.
Dies sind wichtige und richtige Hinweise. Dennoch fragt sich, ob solche Aussagen, die in Podiumsdiskussionen oder Kolumnen passen, dem mit der Thematik schon vertrauten Leser aus der Praxis wirklich weiterhelfen. Zweifel sind angebracht. Hinzu kommt, daß Michael Cunningham in seiner Einschätzung des Potentials von B2B-Lösungen überaus optimistisch ist. So meint er etwa - ganz im Bann der Euphorie, die bis in die erste Häfte des Jahres 2000 blind machte -, der B2B-E-Commerce stelle ein neues Kapitel in der Geschichte der Wirtschaft dar. Die Realität sieht bisher anders aus. Bei nicht wenigen B2B-Pionieren sitzt die Enttäuschung tief. Es macht sich die Erkenntnis breit, daß gut Ding Weile haben will. Erfolg ohne harte handwerkliche Arbeit gibt es auch bei der Implementierung des B2B-E-Commerce nicht. Hierüber liest man in der vermeintlichen Blaupause freilich kaum etwas.
Vor diesem Hintergrund muß man den Wert dieser Schrift relativieren. Sie bietet dem Einsteiger in die Thematik Einblicke; den in der Materie schon etwas bewanderten Leser - und davon gibt es heute viele in den Unternehmen - wird sie nicht ganz zufriedenstellen, eher sogar langweilen. Selbst dem ansonsten so optimistischen Buchautor scheinen im Schlußkapitel gewisse Zweifel ob seiner B2B-Markt-Einschätzungen zu beschleichen, wenn er schreibt: "Vielleicht behalten am Ende die Bedenkenträger die Oberhand in einer Welt, in der für ein Unternehmen nur eines sicher ist: daß ein Wettbewerber seinen Marktanteil haben will, und das möglichst schnell."
ROBERT FIETEN
(Management-Forschungs-Team, Köln)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Robert Fieten erachtet Michael Cunninghams Buch als eine "weitere praxisorientierte Einführung in den B2B-E-Commerce", keinesfalls sei sie, wie vom Verlag angekündigt, die erste systematische Einführung in diesen Bereich. Der Leser erfährt laut Fieten, dass die geschäftliche Nutzung des Internet viele betriebliche Veränderungen mit sich bringt: Umstellungen im Bereich Kundendienst, Produktentwicklung, Absatz, Marketing und Finanzwesen habe ein Unternehmer zu berücksichtigen, wenn er von den "Segnungen" des E-Business profitieren wolle. Da die Ergebnisse solcher Bemühungen in der Realität aber bisher weniger positiv ausgefallen seien, verringert sich der Wert eines solchen Buches, befindet Feiten. Dass die Hinweise Cunninghams dem mit der Thematik bereits vertrauten Leser weiterhelfen, bezweifelt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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