Vor über 100 Jahren entdeckte man die archäologischen Überreste Babylons im Wüstensand. Doch erst die Entschlüsselung der rätselhaften Keilschrift ermöglichte Einblicke in das reiche Kulturerbe dieser Metropole, die bereits in der Antike legendären Ruhm genoss. Nicht nur die Stadt, sondern auch das Zweistromland als Wiege der Zivilisation stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen. In einer spannenden, bis in das 3. Jahrtausend v. Chr. reichenden Rückschau behandelt der Band »Wahrheit« die wichtigsten Aspekte dieser Kulturgeschichte. Themen wie etwa die Schrift, die Wirtschaftsverwaltung und Arbeitsorganisation, die Institution des Königtums, das schriftlich fixierte Recht, die Wissenschaften und die Religion mit monotheistischen Ansätzen, aber auch das Nachleben der babylonischen Kultur in antiker, jüdischer, arabisch-islamischer und christlich-alttestamentarischer Tradition werden in den Beiträgen ausgewiesener Spezialisten erörtert. Der Begriff »Babylon« ist seit Jahrtausenden untrennbar mit dem sagenumwobenen Turmbau zu Babel verknüpft. Im zweiten Band »Mythos« geht es um die mythische Geschichte vom Aufstieg und Fall Babylons als Stadt der Sünde und der Tyrannei, als Schauplatz der Sprachverwirrung. Er erkundet die geheimnisvollen Quellen der Entstehung dieser zentralen Metapher für die dunklen Seiten der Zivilisation: Unfreiheit und Unterdrückung, Terror und Gewalt, Hybris und Wahn. In fundierten Essays werden die verschiedenen Darstellungsformen dieses Themas und seine Tradierung in der europäischen Kunst und Kultur über die Jahrhunderte hinweg bis in unsere aktuelle Gegenwart dargelegt.