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In Babyn Jar, einer Schlucht bei Kiew, wurden Ende September 1941 mehr als 33 000 Kiewer Juden von den deutschen Einsatzgruppen, der Wehrmacht und lokalen Helfern erschossen. Das Hier und Jetzt jener endlosen Tage verwandelt die ukrainische Lyrikerin Marianna Kijanowska in eine nicht mehr weichende Gegenwart. Die 67 Gedichte ihres Zyklus, die »Stimmen«, sind fiktive Selbstaussagen von Kiewer Bürgern, die durch die Straßen getrieben wurden, aber auch von anderen, die am Fenster standen oder von ferne die Schüsse hörten.
Das Buch ist in vieler Hinsicht einzigartig und wird Anlass zu
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Produktbeschreibung
In Babyn Jar, einer Schlucht bei Kiew, wurden Ende September 1941 mehr als 33 000 Kiewer Juden von den deutschen Einsatzgruppen, der Wehrmacht und lokalen Helfern erschossen. Das Hier und Jetzt jener endlosen Tage verwandelt die ukrainische Lyrikerin Marianna Kijanowska in eine nicht mehr weichende Gegenwart. Die 67 Gedichte ihres Zyklus, die »Stimmen«, sind fiktive Selbstaussagen von Kiewer Bürgern, die durch die Straßen getrieben wurden, aber auch von anderen, die am Fenster standen oder von ferne die Schüsse hörten.

Das Buch ist in vieler Hinsicht einzigartig und wird Anlass zu Diskussionen geben. Der wohl bedeutsamste Aspekt: eine nicht-jüdische Ukrainerin klagt und erinnert an die Kiewer Juden, deren Ermordung erst nach und nach den Platz in der Erinnerungskultur der heutigen Ukraine einnimmt. Ihr Gedichtzyklus ist ein Monument aus Stimmen - visionär und verfremdend zugleich.
Autorenporträt
Marianna Kijanowska, 1973 in Schowka bei Lemberg/Lwiw geboren, debütierte 1997 als Lyrikerin. Übersetzerin aus dem Polnischen, Russischen und Englischen. Für ihren Gedichtzyklus Babyn Jar. Stimmen wurde sie 2020 mit dem Taras-Shevchenko-Preis ausgezeichnet. Sie lebt zur Zeit in Krakau.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In Babyn Jar fand 1941 das größte Massaker des Holocausts statt, weiß Rezensentin Kerstin Holm, die ukrainische Dichterin Marianna Kijanowska hat 2017 einen Gedichtband darüber geschrieben, der nun dank der Nachdichtungen von Claudia Dathe endlich auch auf Deutsch vorliegt. In rund sechzig Gedichten mit unregelmäßgem Versmaß, das das Stolpernde des Todesmarsches erinnern lässt, widmet sie sich pro Text einem Opfer, sodass ein "Wimmelbild fiktiver Endzeitporträts" entsteht, in dem in apokalyptischer Manier etwa von einer Frau schreibt, die ihren toten Bräutigam nach sich suchen sieht oder von einem Rabbi, der erschossen wird. Ein wichtiges literarisches Denkmal, bekräftigt Holm, die zudem weiß, dass der Band der Auftakt einer Trilogie über die Kriege werden soll, die die Ukraine heimgesucht haben.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[Ein] zu Recht preisgekrönter Zyklus ... nun in einer ukrainisch-deutschen Ausgabe mit kongenialen Nachdichtungen von Claudia Dathe sowie deren Nachwort herausgebracht.« Kerstin Holm Frankfurter Allgemeine Zeitung 20241012