Unser Buch soll sowohl eine Geschichte als auch eine Philosophie der Chemie sein. Gaston Bachelard ist als einer der großen Erkenntnistheoretiker des 20. Jahrhunderts bekannt, ähnlich wie sein Zeitgenosse Karl Popper in der angelsächsischen Kultur. In der Tat ging es zunächst darum, in die Geschichte zurückzugehen, um die Implikationen der Chemie und ihre vielfältigen Bedeutungen in der antiken und modernen Wissenschaft zu betrachten. Es geht uns darum, über die Vielzahl der Wahrheitskonzepte in der Geschichte der Chemie hinaus anhand des Begriffs des "Nein" eine einheitliche Dynamik zu erkennen, und zwar anhand der Bachelardschen Epistemologie. So haben wir uns im ersten Teil auf die Geschichte bezogen, um einerseits die wissenschaftliche Moderne und die Plastizität des Wissens zu verstehen und andererseits den Platz, den die Bachelardsche Bedeutung des Neins im wissenschaftlichen Diskurs einnimmt. Im zweiten Teil geht es dann um den Pluralismus des Wahren und die Kohärenz der Wahrheit in der modernen Chemie. Und schließlich haben wir im dritten Teil , einerseits das, was Bachelard als "Nein" bezeichnet, im Lichte der Geschichte der modernen Chemie untersucht.