After the publication of Butcher's Moon in 1974, Donald Westlake said, 'Richard Stark proved to me that he had a life of his own by simply disappearing. He was gone.' And readers waited.
But nothing bad is truly gone forever, and Parker's as bad as they come. According to Westlake, one day in 1997, 'suddenly, he came back from the dead, with a chalky prison pallor' - and the novels that followed showed that neither Parker nor Stark had lost a step.
Backflash followed finds Parker checking out the scene on a Hudson River gambling boat. Parker's no fan of either relaxation or risk, however, so you can be sure he's playing with house money- and he's willing to do anything to tilt the odds in his favor. Featuring a great cast of heisters, a striking setting, and a new introduction by Westlake's close friend and writing partner, Lawrence Block, this classic Parker adventure deserve a place of honor on any crime fan's bookshelf.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
But nothing bad is truly gone forever, and Parker's as bad as they come. According to Westlake, one day in 1997, 'suddenly, he came back from the dead, with a chalky prison pallor' - and the novels that followed showed that neither Parker nor Stark had lost a step.
Backflash followed finds Parker checking out the scene on a Hudson River gambling boat. Parker's no fan of either relaxation or risk, however, so you can be sure he's playing with house money- and he's willing to do anything to tilt the odds in his favor. Featuring a great cast of heisters, a striking setting, and a new introduction by Westlake's close friend and writing partner, Lawrence Block, this classic Parker adventure deserve a place of honor on any crime fan's bookshelf.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.04.2011VERBRECHEN & AUFKLÄRUNG
Möglichst wenig Krach machen
Wenn Parker sich eine Waffe besorgt, dann weiß er sehr genau, was er sucht. Nicht nur, weil er sich mit Waffen auskennt. Sondern auch, weil er sehr genau weiß, was er vorhat. Was aber auch immer er vorhätte, nie würde er einen 22er nehmen: „Arbeiten kann man mit denen nicht. Aber angeben und Krach machen“. Das ist es: arbeiten und möglichst wenig Krach machen. Knapper kann man das Lebensgesetz Parkers nicht ausdrücken.
Ja, er ist der Held in einer Serie von Täter-Krimis, ein eiskalter Verbrecher, er ist berühmt für seinen Hang zu Pseudonymen, sein Nachname klingt wie ein Markenzeichen, und einen Vornamen hat er nicht – aber sein Hang zur Anonymität hat nichts Geheimnisvolles, seine Kälte nichts Dämonisches. Er ist kein dunkler Engel des Bösen. Er ist ein Facharbeiter. Es gibt für ihn nicht „das“ Verbrechen als metaphysische Größe. Es gibt für ihn nur den einzelnen Fall. Und für jeden Fall ist dasselbe Wort zuständig: Er ist ein Job, der zu erledigen ist. Ein Job auf Zeit.
Donald E. Westlake, der 1933 in Brooklyn geboren wurde und 2008 in Mexiko starb, hat seine Parker-Serie unter dem Pseudonym „Richard Stark“ geschrieben. Parker & Stark sind ein sehr starkes Duo, weil sie beide die Welt als Arbeitsplatz betrachten. Parker erhält einen Tipp, hörte von einer Bankenfusion, bei der was zu machen war, von wertvollen alten Gemälden oder dass Leute, mit denen er mal zusammengearbeitet hat, an einer Schmuckversteigerung auf einem Wohltätigkeitsfest in Palm Beach Interesse haben. Und Stark ist, wenn Parker einsteigt, nicht nur für den Plan zuständig, den Parker hat. Er ist auch zuständig dafür, dass mehr passiert, als im Plan vorgesehen ist.
Denn aus der Frage, wer der Täter ist, kann die Spannung in einem Kriminalroman, dessen Held der Täter ist, nicht hervorgehen. Sondern nur aus der Frage, ob die Ausführung der Tat gelingt. So rückt im Täterroman die Planung und Vorbereitung in die Position, die im Detektiv- oder Kommissarroman die Aufklärung des Verbrechens einnimmt. In dem zuletzt übersetzten Parker Roman von Richard Stark, „Sein letzter Trumpf“ (Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein. Zsolnay Verlag, Wien 2011, 288 Seiten, 17,90 Euro) ist das von besonderem Reiz.
Denn hier ist das Objekt der Begierde, das um sein Geld erleichtert werden soll, ein schwimmendes Spielcasino, das auf dem Hudson in Upstate New York verkehrt. Man muss bewaffnet an Bord des Schiffes kommen. Man muss sich so unauffällig wie möglich Zugang zu dem supergesicherten Tresorraum tief unten im Schiff verschaffen. Man muss sicherstellen, wie am Ende das Geld und man selbst von Bord kommt, ehe Alarm geschlagen werden kann.
Das sind eine ganze Menge Probleme. Ein Profi ist jemand, für den Probleme etwas sind, zu dem es eine Lösung gibt. Eines ist klar: Den Job kann keiner alleine machen. Also muss Parker ein Team zusammenstellen. Man kommt nur hinein, wenn man die Parker-Regel akzeptiert: arbeiten und dabei möglichst wenig Krach machen. Amateure haben in der Welt Parkers nichts zu suchen und keine Chance.
Möglichst wenig Krach macht während der Planung und Durchführung der Tat auch Richard Stark. Er arbeitet sehr eng mit Parker zusammen. Er erzählt die Welt so, wie Parker sie sieht. Parker aber sieht die Welt insgesamt so an wie die Waffen, die er auswählt: als Werkzeuge für das, was er vorhat. Und als mögliche Hindernisse für das, was er vorhat. So blickt er auf den Flusslauf des Hudson und auf die kleinen Städte in Upstate New York, auf die Biker und Kleinganoven am Flussufer, auf das Schiff und die Crew, und auf das Büro des Ex-Beamten, der ihm den Tipp mit dem Casinoschiff gegeben hat.
Parker & Stark sind ein starkes Duo. Es macht sehr viel Spaß, ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Während Parker die Gegend auskundschaftet, den Plan entwirft und mit der Durchführung beginnt, ist es der Job von Stark, Figuren ins Spiel zu bringen, die nur der Leser sieht, nicht Parker. Sie sind Verkörperungen des Unvorhersehbaren, das jeden Plan bedroht. Ihre Aufgabe ist es, die Spannung zu erhöhen. Richard Stark ist ein Meister im Erfinden solcher Figuren des Unvorhersehbaren. Und Parker ist ein Meister in der Kunst, sie sich vom Hals zu schaffen. Es ist eine tödliche Kunst. Denn Parker ist zwar kein Killer. Aber den Job gut erledigen heißt bei ihm gelegentlich auch: Leute erledigen, die den Job gefährden. Oder das Verschwinden danach.
LOTHAR MÜLLER
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Möglichst wenig Krach machen
Wenn Parker sich eine Waffe besorgt, dann weiß er sehr genau, was er sucht. Nicht nur, weil er sich mit Waffen auskennt. Sondern auch, weil er sehr genau weiß, was er vorhat. Was aber auch immer er vorhätte, nie würde er einen 22er nehmen: „Arbeiten kann man mit denen nicht. Aber angeben und Krach machen“. Das ist es: arbeiten und möglichst wenig Krach machen. Knapper kann man das Lebensgesetz Parkers nicht ausdrücken.
Ja, er ist der Held in einer Serie von Täter-Krimis, ein eiskalter Verbrecher, er ist berühmt für seinen Hang zu Pseudonymen, sein Nachname klingt wie ein Markenzeichen, und einen Vornamen hat er nicht – aber sein Hang zur Anonymität hat nichts Geheimnisvolles, seine Kälte nichts Dämonisches. Er ist kein dunkler Engel des Bösen. Er ist ein Facharbeiter. Es gibt für ihn nicht „das“ Verbrechen als metaphysische Größe. Es gibt für ihn nur den einzelnen Fall. Und für jeden Fall ist dasselbe Wort zuständig: Er ist ein Job, der zu erledigen ist. Ein Job auf Zeit.
Donald E. Westlake, der 1933 in Brooklyn geboren wurde und 2008 in Mexiko starb, hat seine Parker-Serie unter dem Pseudonym „Richard Stark“ geschrieben. Parker & Stark sind ein sehr starkes Duo, weil sie beide die Welt als Arbeitsplatz betrachten. Parker erhält einen Tipp, hörte von einer Bankenfusion, bei der was zu machen war, von wertvollen alten Gemälden oder dass Leute, mit denen er mal zusammengearbeitet hat, an einer Schmuckversteigerung auf einem Wohltätigkeitsfest in Palm Beach Interesse haben. Und Stark ist, wenn Parker einsteigt, nicht nur für den Plan zuständig, den Parker hat. Er ist auch zuständig dafür, dass mehr passiert, als im Plan vorgesehen ist.
Denn aus der Frage, wer der Täter ist, kann die Spannung in einem Kriminalroman, dessen Held der Täter ist, nicht hervorgehen. Sondern nur aus der Frage, ob die Ausführung der Tat gelingt. So rückt im Täterroman die Planung und Vorbereitung in die Position, die im Detektiv- oder Kommissarroman die Aufklärung des Verbrechens einnimmt. In dem zuletzt übersetzten Parker Roman von Richard Stark, „Sein letzter Trumpf“ (Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein. Zsolnay Verlag, Wien 2011, 288 Seiten, 17,90 Euro) ist das von besonderem Reiz.
Denn hier ist das Objekt der Begierde, das um sein Geld erleichtert werden soll, ein schwimmendes Spielcasino, das auf dem Hudson in Upstate New York verkehrt. Man muss bewaffnet an Bord des Schiffes kommen. Man muss sich so unauffällig wie möglich Zugang zu dem supergesicherten Tresorraum tief unten im Schiff verschaffen. Man muss sicherstellen, wie am Ende das Geld und man selbst von Bord kommt, ehe Alarm geschlagen werden kann.
Das sind eine ganze Menge Probleme. Ein Profi ist jemand, für den Probleme etwas sind, zu dem es eine Lösung gibt. Eines ist klar: Den Job kann keiner alleine machen. Also muss Parker ein Team zusammenstellen. Man kommt nur hinein, wenn man die Parker-Regel akzeptiert: arbeiten und dabei möglichst wenig Krach machen. Amateure haben in der Welt Parkers nichts zu suchen und keine Chance.
Möglichst wenig Krach macht während der Planung und Durchführung der Tat auch Richard Stark. Er arbeitet sehr eng mit Parker zusammen. Er erzählt die Welt so, wie Parker sie sieht. Parker aber sieht die Welt insgesamt so an wie die Waffen, die er auswählt: als Werkzeuge für das, was er vorhat. Und als mögliche Hindernisse für das, was er vorhat. So blickt er auf den Flusslauf des Hudson und auf die kleinen Städte in Upstate New York, auf die Biker und Kleinganoven am Flussufer, auf das Schiff und die Crew, und auf das Büro des Ex-Beamten, der ihm den Tipp mit dem Casinoschiff gegeben hat.
Parker & Stark sind ein starkes Duo. Es macht sehr viel Spaß, ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Während Parker die Gegend auskundschaftet, den Plan entwirft und mit der Durchführung beginnt, ist es der Job von Stark, Figuren ins Spiel zu bringen, die nur der Leser sieht, nicht Parker. Sie sind Verkörperungen des Unvorhersehbaren, das jeden Plan bedroht. Ihre Aufgabe ist es, die Spannung zu erhöhen. Richard Stark ist ein Meister im Erfinden solcher Figuren des Unvorhersehbaren. Und Parker ist ein Meister in der Kunst, sie sich vom Hals zu schaffen. Es ist eine tödliche Kunst. Denn Parker ist zwar kein Killer. Aber den Job gut erledigen heißt bei ihm gelegentlich auch: Leute erledigen, die den Job gefährden. Oder das Verschwinden danach.
LOTHAR MÜLLER
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